Seit Wochen pfiffen es die Spatzen von den Dächern, seit heute ist es offiziell: Die LBBW übernimmt die Berlin Hyp. Die Vertragsunterzeichnung fand heute statt. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und muss noch von den zuständigen Gremien der Sparkassenorganisation genehmigt werden. Das Closing der Transaktion ist für den Sommer geplant.
„Die Berlin Hyp passt mit ihrem ertragsstarken, risikoarmen und auf Nachhaltigkeit fokussierten Geschäftsmodell hervorragend zur LBBW“, sagt Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW. „Wir als LBBW stärken damit eines unserer Kerngeschäftsfelder, in dem wir bereits seit mehreren Jahren sehr erfolgreich auf Wachstumskurs sind. Zugleich schaffen wir in der Sparkassenorganisation ein großes Kompetenzzentrum für die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Damit leisten wir einen weiteren, großen Beitrag zur Bündelung der Kräfte im öffentlich-rechtlichen Bankensektor.“
Laut Angaben der LBBW verfolgen beide Banken im gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäft schon heute eine ähnliche Strategie. Demnach verfolgen beide Häuser eine gleichermaßen konservative Risikopolitik, die sich in einer Loan-to-Value-Relation (LTV) im Finanzierungsbestand von unter 55 Prozent widerspiegelt. Nahezu gleichauf liegt man auch bei den Beständen: Die Berlin Hyp hatte per 30. Juni 2021 ein gewerbliches Immobilienfinanzierungsportfolio von rund 25 Milliarden Euro, bei der LBBW betrug es rund 26 Milliarden Euro. In beiden Portfolios dominieren zudem Bürogebäude und Wohnimmobilien. Schließlich zählen beide Banken auch zu den führenden Emittenten nachhaltiger Anleihen (ESG-Bonds) unter den europäischen Geschäftsbanken.
Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, sagt: „Die Berlin Hyp hat sich in den vergangenen Jahren durch umfassende Digitalisierungsprojekte und eine vorausschauende ESG-Strategie optimal auf die Zukunft vorbereitet. Diese Stärken bringen wir künftig in die LBBW ein. Die Berlin Hyp wird dabei innerhalb des LBBW-Konzerns als eigenständige Tochtergesellschaft unter ihrer etablierten Marke geführt. Für Kunden sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW und der Berlin Hyp ändert sich damit nichts.