IVD: Immobilien in Bayern teurer und teurer

Das IVD-Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat den traditionellen Marktbericht „Wohnimmobilien Kaufobjekte Bayern Frühjahr 2017“ vorgelegt. In der gesamtbayerischen Betrachtung weisen die Kaufobjekte im Frühjahr 2017 in allen Marktsegmenten eine steigende Tendenz auf. Innerhalb eines halben Jahres sind die Kaufpreise für neuerrichtete Doppelhaushälften (plus 4,3 Prozent) und Baugrundstückspreise für Einfamilienhäuser (plus 4 Prozent) am stärksten gewachsen, gefolgt von Baugrundstückspreisen für Geschossbau sowie freistehenden Einfamilienhäusern (jeweils plus 3,4 Prozent). Bei Reihenmittelhäusern aus dem Bestand wurden Anstiege von plus 3,1 Prozent und bei neugebauten Reihenmittelhäusern von plus 2,4 Prozent gemessen. Eine moderate Steigerung von jeweils plus 2,6 Prozent hat das IVD-Marktforschungsinstitut bei Eigentumswohnungen (Bestand und Neubau) und Doppelhaushälften aus dem Bestand festgestellt.

In Städten mit über 100 000 Einwohnern fallen die Anstiege der Kaufpreise für Eigentumswohnungen/Bestand im Frühjahr 2017 mit plus 3,9 Prozent nicht ganz so deutlich aus wie im Herbst 2016 (4,6 Prozent). Allerdings bewegen sich die Preise hier auf einem sehr hohen Niveau, so dass oftmals schon die „Schmerzgrenze“ bei Interessenten erreicht ist. In Städten mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen/Bestand mit gutem Wohnwert im Frühjahr 2017 durchschnittlich um plus 4,5 Prozent gestiegen. In Städten mit 10.000 bis 50.000 Einwohnern liegt der Anstieg im Frühjahr 2017 durchschnittlich bei plus 4,7 Prozent und hat somit noch einmal kräftig zugelegt (Herbst 2016 plus 4,1 Prozent).

In den letzten zehn Jahren sind die Baugrundpreise für Einfamilienhäuser bayernweit nominal um durchschnittlich plus 86,8 Prozent und für Geschossbau um plus 60,7 Prozent gestiegen. In weiteren Marktsegmenten des Wohnimmobilienmarktes sind folgende Zuwächse durch den IVD Süd gemessen worden: freistehende Einfamilienhäuser plus 67,4 Prozent, Reihenmittelhäuser/Bestand plus 59,4 Prozent, Doppelhaushälften/Bestand plus 68,8 Prozent, Eigentumswohnungen/Bestand plus 66,3 Prozent sowie neugebaute Eigentumswohnungen plus 58,6 Prozent.

In Oberbayern wurden in allen Marktsegmenten erneut historische Höchstwerte erreicht. Am stärksten haben sich im vergangenen halben Jahr neuerrichtete Doppelhaushälften (plus 5,7 Prozent) und Baugrundpreise für Einfamilienhäuser (plus 5,1 Prozent) verteuert. Es folgen Reihenmittelhäuser/Bestand mit plus 4,9 Prozent, freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften/Bestand mit jeweils plus 4,7 Prozent. Geschossbaugrundpreise haben um plus 4,5 Prozent zugelegt, Eigentumswohnungen/Neubau um plus 4,1 Prozent, neugebaute Reihenmittelhäuser um plus 4 Prozent und Eigentumswohnungen/Bestand um plus 3,8 Prozent.

Der Münchner Immobilienmarkt knackt einen Rekord nach dem anderen. Engpass bleibt der Grundstücksmarkt. Die IVD verbucht Preisanstiege bei Baugrundstücken für freistehende Einfamilienhäuser (plus 10 Prozent) und Geschossbau (plus 5,9 Prozent). Nicht ganz so deutlich ist im Frühjahr 2017 der Trend bei den Bestandsobjekten im Segment Reihenmittelhäuser und Eigentumswohnungen. Hier liegt die Veränderung gegenüber Herbst 2016 bei jeweils plus 4,5 Prozent. Die Kaufpreise für neugebaute Doppelhaushälften bewegen sich um plus 4,4 Prozent nach oben und Doppelhaushälften aus dem Bestand um plus 4,2 Prozent. Etwas abgeschwächter ist der Anstieg bei den freistehenden Einfamilienhäusern (plus 3,7 Prozent) und den Reihenmittelhäusern/Neubau (plus 3,5 Prozent).

Besonders deutlich werden die Steigerungen der nominalen Kaufpreise in München in der Langzeitbetrachtung. Die Baugrundpreise für freistehende Einfamilienhäuser sind ganz massiv gestiegen und liegen beim 3,5-fachen im 10-Jahres-Vergleich. Baugrundpreise für Geschossbauten sind heute 2,8-fach teurer als noch vor 10 Jahren. Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser, Reihenmittelhäuser und Doppelhaushälften, jeweils Bestandsobjekte, haben sich im betrachteten Zeitraum zum Teil verdoppelt. Auch für Eigentumswohnungen - unabhängig ob Bestand oder Neubau - muss aktuell doppelt so viel bezahlt werden als noch vor 10 Jahren.

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