Die US-Investmentbank Goldman Sachs verlegt nach Informationen von Reuters ihre Frankfurter Belegschaft vom Messeturm in den voraussichtlich 2019 bezugsfertigen Marienturm. Gleichzeitig soll das aktuell 200 Angestellte zählende Team infolge des Brexit mehr als verdreifacht werden. Insiderangaben zufolge mietet Goldman Sachs in den oberen Stockwerken des 155 Meter hohen Marienturms, der direkt gegenüber der Zentrale der Deutschen Bank im Frankfurter Bankenviertel liegt, rund 10 000 Quadratmeter Bürofläche für rund 700 Banker an.
Eine Pressesprecherin von Goldman Sachs bestätigte diese Angaben auf Anfrage unserer Redaktion zumindest teilweise: „Goldman Sachs hat einen Mietvertrag für die oberen Stockwerke des Marienturms in Frankfurt unterzeichnet. Das Gebäude befindet sich derzeit im Bau. Die erweiterte Bürofläche erlaubt uns, unsere Geschäftsaktivitäten in Deutschland weiter auszubauen. So können wir auch unsere Brexit-Pläne nach Bedarf umsetzen.“ Außerdem sei die kolportierte Größenordnung von rund 10 000 Quadratmetern Bürofläche korrekt.
Der Deutschland-Chef von Goldman Sachs Wolfgang Fink hatte bereits im September erklärt, Goldman Sachs könnte seine Mitarbeiterzahl in Deutschland wegen des Brexit verdrei- oder sogar vervierfachen. In London arbeiten derzeit rund 6 000 Banker die Investmentbank. Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU suchen aktuell viele ausländische Banken nach einem Stützpunkt in der EU, um ihr Europageschäft angemessen steuern zu können. Als wichtigste Wettbewerber Frankfurts gelten dabei Dublin und Paris.