Deutsche Industrie REIT-AG ist Geschichte

Udo Stöckl, Quelle: U.Stöckl

Die ohnehin überschaubare deutsche REIT-Landschaft ist offiziell um einen Akteur ärmer: Wie die niederländische CTP N.V. heute bekannt gibt, konnte das Übernahme- und Delisting-Angebot für die Deutsche Industrie REIT-AG (DIR) erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Im Zuge der Übernahme der REIT-Status der DIR bereits im Januar 2022 beendet und die Börsennotierung aufgehoben. Seit 20. Januar 2022 heißt die Firma deshalb wieder unter Deutsche Industrie Grundbesitz AG. Als Teil des Settlements gab CTP über 32 Millionen neue CTP-Aktien an alle ehemaligen Aktionäre der DIR heraus, die sich für die Aktienoption im Rahmen des Angebots entschieden hatten. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der ausgegebenen CTP-Aktien auf knapp 433 Millionen und der Streubesitz auf rund 23 Prozent. CTP plant eine Verschmelzung der DIR mit CTP im Rahmen eines internationalen Upstream-Mergers, bei dem CTP die verbleibende Einheit bildet. Die DIR wird dabei aufgelöst. CTP und DIR bereiten aktuell die nötigen Schritte und Hauptversammlungen von CTP und DIR vor, um den Merger zu beschließen.

CPT, nach eigenen Angaben der größte Bestandshalter, Entwickler und Betreiber von Logistik- und Industrieimmobilien innerhalb der Europäischen Union, erlangt damit aus dem Stand heraus eine signifikante Marktposition in der größten Volkswirtschaft Europas. Auf Deutschland entfallen demnach, bezogen auf die Bruttovermögenswerte, nun etwa 15 Prozent des Gesamtportfolios von CTP. Damit sei die Bundesrepublik nach der Tschechischen Republik mit 42 Prozent und Rumänien mit 21 Prozent der drittgrößte Markt für CTP.

Innerhalb der kommenden fünf Jahre plant CTP Germany ein Entwicklungsprogramm mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro. CTP werde dabei seine „Park-Making"-Expertise einsetzen, um die bisher kaum aktiv gemanagten DIR-Immobilien mit Blick auf Nachhaltigkeitsstandards umfassend zu modernisieren. Durch die Implementierung einer „disziplinierten Projektentwicklungsstrategie“ soll zudem die Gesamtmietfläche der Immobilien der CTP Germany bis zum Jahr 2026 auf etwa 3,2 Millionen Quadratmeter verdoppelt werden.

Zum neuen Chief Operating Officer (COO) von CTP Germany wurde der frühere Principal und Managing Partner des Beratungsunternehmens Avison Young Deutschland, Udo Stöckl, berufen. In der neuen Funktion berichtet er an Remon Vos, CEO der CTP Group und der CTP Germany.

„Wir sind aus dem Stand heraus in signifikanter Größenordnung und deutlich unter den Wiederbeschaffungskosten strategisch in einen der attraktivsten europäischen Logistikmärkte eingestiegen. Das Portfolio bietet durch aktives Asset-Management und Modernisierungsmaßnahmen zahlreiche Möglichkeiten für einen erheblichen Wertzuwachs. Wir sehen weiteres Wachstumspotenzial für Logistikimmobilien der letzten Meile und Nachverdichtungsmöglichkeiten in der Nähe großer Stadtzentren und in Wissenschafts- und Technologieparks. Diese Projekte werden es uns ermöglichen, unsere bestehende deutsche Kundenbasis zu vergrößern und die neuen Anforderungen von Firmenkunden, zu denen wir bereits Beziehungen über unsere CEE-Plattform unterhalten, zu erfüllen“, so Stöckl.

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