Die Aurelis Real Estate hat ein positives Fazit für das zurückliegende Geschäftsjahr 2019 gezogen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 177,4 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern (EAT) belief sich auf 101,5 Mio. Euro. Das ist zwar deutlich weniger als im Vorjahr (EBITDA: 439,8 Mio. Euro/EAT: 263,3 Mio. Euro), hier gilt es allerdings den Sondereffekt infolge des 2018 vollzogenen Verkaufs des „Laetitia-Portfolios“ an Swiss Life zu berücksichtigen. Das EBITDA 2019 liegt laut Unternehmensabgaben jedenfalls über dem langfristigen Mittel der Jahre 2013 bis 2017.
Dabei konnte die Aurelis Real Estate ihre Mieterlöse erneut ausbauen – von 59,5 auf 66,2 Mio. Euro. Weiterhin wurden Neu- und Anschlussmietverträge mit einer Jahresmiete von 21,1 Mio. Euro abgeschlossen. Die Verkaufserlöse summierten sich im Berichtsjahr auf 493,3 Mio. Euro und lagen damit über dem Durchschnitt der Vorjahre. Dies sei vor allem auf Neubauprojekte oder entwickelte Grundstücksflächen zurückzuführen. So veräußerte Aurelis unter anderem das Areal für die neue Technische Universität Nürnberg als Bestandteil der Stadtteilentwicklung Nürnberg-Lichtenreuth. Käufer der 370 000 Quadratmeter großen Fläche war der Freistaat Bayern.
Zum Ende des Berichtsjahres wurde mit der Helaba und der Berlin Hyp als Konsortialpartner eine Kreditlinie über 400 Mio. Euro vereinbart. Sie sichert den Zugriff auf jederzeit abrufbare Mittel. „Mit der Helaba konnten wir einen langfristigen und für die Bestandsfinanzierung neuen Partner gewinnen. Mit der Berlin Hyp haben wir unsere Geschäftsverbindung weiter ausgebaut. Das ist auch den Ergebnissen der vergangenen Jahre und der Qualität unseres Portfolios geschuldet“, erläutert Aurelis-CEO Dr. Joachim Wieland.
Parallel erwarb das Unternehmen für 86,1 Mio. Euro Unternehmensimmobilien. So übernahm Aurelis beispielsweise ein über 25 000 Quadratmeter großes, voll vermietetes Gewerbeareal in Rösrath bei Köln sowie zwei teilvermietete Logistikobjekte in Dortmund und Essen. Für diese beiden Liegenschaften konnten schon im Jahresverlauf neue Nutzer gewonnen und eine Vollvermietung erzielt werden. 2019 hat die Aurelis zudem ihre bisher größte Hochbauentwicklung im Frankfurter Europaviertel weiter vorangetrieben: Für die beiden Bürogebäude DB Brick und DB Tower mit insgesamt 53 778 Quadratmetern Mietfläche wurde Richtfest gefeiert. Insgesamt belaufen sich die Investments für Hochbauprojekte von Aurelis allein im Europaviertel auf rund 400 Mio. Euro.
Der Ausblick des CEO fällt vergleichsweise optimistisch aus: „Wir verfügen über ein stabiles Portfolio mit einem erheblichen Anteil an Nutzern aus Branchen wie Logistik, Energiewirtschaft oder Informationstechnologie, die von der Krise bisher weniger betroffen sind“, stellt Wieland fest. Bei geplanten Neuvermietungen werde es in einigen Fällen zu Verzögerungen oder zum Aufschub der Anmietungsentscheidung kommen. Wieland ist jedoch zuversichtlich, dass man in kooperativen Gesprächen individuelle Vereinbarungen entwickeln und Lösungen mit den Mietern finden werde.
Bei den Verkaufserlösen sei die Aurelis auch in diesem Jahr auf einem guten Weg. Über 60 Prozent des für 2020 angestrebten Verkaufsvolumens seien bereits beurkundet. Aurelis-CEO Wieland plant, auch im laufenden Jahr zu investieren: „An der Strategie des Unternehmens wird sich in der momentanen Situation nichts ändern. Wir analysieren die Potenziale von Immobilien und kaufen, wenn Renditechancen und Risiken mittel- und langfristig in einem attraktiven Verhältnis stehen.“ Ausreichend Liquidität dafür sei vorhanden.