Im Blickfeld

Unnötig hohe Mieten

Ob Berlin oder Köln: In allen großen Städten wird gegenwärtig heftig diskutiert, wie Wohnen bezahlbar bleibt. Der Neubau wird hierbei oft vorschnell ausgeklammert. Wenn es moderate Mieten geben soll, dann wird eher mit dem Bestand argumentiert. Dabei sind durchaus auch im Neubau Mieten von neun Euro realisierbar - ohne Förderung. Der Schlüssel ist zum einen eine kostensparende Bauweise. Und zum anderen effizientere Grundrisse, die Wohnwünsche auf weniger Fläche erfüllen, woraus in Kombination mit moderaten Mieten eine Wohnkostenbelastung resultiert, die für viele tragbar sein sollte.

Kosten im Wohnungsneubau lassen sich auf unterschiedlichem Weg senken. Die Palette reicht vom Sparen an architektonischen Details wie runden Fenstern, die preisintensiv sind, aber für den Bewohner keinen Mehrwert bieten, bis hin zu Massenvorteilen und Vorfertigung ganzer Bauteile, sofern Bauträger große Volumina errichten. Auch die effiziente Gestaltung von Wohnungsgrundrissen hilft, Baukosten zu reduzieren - es muss schlicht weniger Raum umbaut werden.

Zum Erfolg werden die Sparbemühungen aber nur dann führen, wenn Eigentümer beziehungsweise Bauträger eng mit den planenden Architekten und der Bauleitung verzahnt sind. Es mag in Zeiten des Outsourcings antiquiert anmuten, auf Baustellen ausschließlich mit eigenem Personal zu arbeiten, doch bei externen Bauunternehmen besteht immer die Gefahr, dass das ja mittlerweile hinlänglich bekannte Nachtragsmanagement die Kosten für den Entwickler erhöht.

Andreas Fohrenkamm, Geschäftsführer, NCC Deutschland GmbH, Berlin

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