Rating kurz notiert

Startprobleme bei neuer Ratingagentur

Die vom Beratungsunternehmen Roland Berger geplante Ratingagentur wird entgegen den ursprünglichen Planungen später starten als geplant. Das meldete die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Markus Krall, der als Partner des Unternehmens mit dem Aufbau der Agentur befasst ist. Ursprünglich sollte bereits im Sommer die Arbeit aufgenommen werden, doch gibt es offensichtlich Probleme, genügend Kapitalgeber zu gewinnen. Bis März 2012 war beabsichtigt, insgesamt 300 Millionen Euro für eine unabhängige, stiftungsfinanzierte Ratingagentur einzusammeln. An dem Vorhaben wird dennoch festgehalten. In den kommenden Monaten soll weiter für die Stiftung und ihr Projekt geworben werden, um laut Zeitungsbericht im dritten Quartal an den Markt gehen zu können.

Der Initiative von Roland Berger kommt entgegen, dass die Reputation der großen amerikanischen Ratingagenturen während der Finanzmarktkrise stark gelitten hat. Sie wurden mitverantwortlich für das Aufblähen des Marktes für strukturierte Finanzprodukte gemacht. Darüber hinaus wurde den Ratingagenturen vorgeworfen, die europäische Staatsschuldenkrise zu verschärfen. Auch seitens der Finanzwirtschaft wächst der Unmut, da die Agenturen ihre Datenanforderungen stetig erhöhen, gleichzeitig die Ratingkriterien verschärfen, aber nicht erkennbar sei, ob die zusätzlichen Informationen in den Bewertungsprozess einfließen. Um eine solche "Blackbox" zu vermeiden, will die neue Ratingagentur ihre Berechnungen den Auftraggebern zugänglich machen.

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