Unternehmen und Märkte

Deutsche Euroshop: EBIT plus 50 Prozent

Die Deutsche Euroshop AG (DES), Hamburg, hat die Umsatzerlöse im Konzern im Geschäftsjahr 2006 um 29 Prozent von 72,1 Millionen Euro auf 92,9 Millionen Euro gesteigert. Zurzeit ist das Mdax-Unternehmen an 16 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn beteiligt.

Während die Einzelhandelsumsätze 2006 in Deutschland nominal um 0,8 Prozent gestiegen sind, weist die DES für ihre Shoppingcenter ein Umsatzplus von 3,3 Prozent aus. Unter Einbeziehung der ausländischen Objekte lag das flächenbereinigte Umsatzplus bei 4,7 Prozent. Die Leerstandsquote blieb wie schon im Vorjahr unter einem Prozent. Der Wertberichtigungsbedarf aus Mietausfällen lag bei rund 0,3 (2005: 0,2) Millionen Euro. Das waren wie im Vorjahr 0,3 Prozent der Umsatzerlöse. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 16,0 (2,3) Millionen Euro und beinhalteten im Wesentlichen die Veräußerungsgewinne der Shoppingcenter in Frankreich und Italien in Höhe von 14,8 Millionen Euro.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 1,7 Millionen Euro auf minus 41,0 Millionen Euro. In dieser Position werden erstmalig die nach IAS 32 als Fremdkapital darzustellenden Ergebnisanteile der Minderheitsgesellschafter ausgewiesen und die Vorjahreswerte entsprechend angepasst. Durch die erhöhte Investitionstätigkeit und die neu eröffneten Shoppingcenter sind die Fremdkapitalzinsen um 5,3 Millionen Euro auf 38,9 Millionen Euro gestiegen. Die Zinserträge haben sich mit 2,3 (2,2) Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Die Beteiligungserträge sind von 5,0 Millionen Euro auf 1,9 Millionen Euro zurückgegangen, weil im Vorjahr in dieser Position noch die Erträge des Main-Taunus-Zentrums enthalten waren. Demgegenüber lag der Ergebnisanteil der Minderheitsgesellschafter mit 6,4 Millionen Euro um 6,6 Millionen Euro unter dem des Vorjahres.

Das Bewertungsergebnis stieg im Vorjahresvergleich um 22,4 Millionen Euro auf 72,3 Millionen Euro. Das neu eröffnete Center in Klagenfurt und das zum 1. Januar 2006 erworbene Rathaus-Center Dessau wurden erstmals mit ihren Verkehrswerten angesetzt. Hieraus wurde ein Bewertungsgewinn in Höhe von 22,3 Millionen Euro verbucht. Aber auch die Bewertungen der Bestandsobjekte haben zu wesentlich höheren Erträgen im Konzern geführt. Diese Objekte erzielten Wertzuwächse von 44,2 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich im Berichtsjahr von 57,5 Millionen Euro um 50 Prozent auf 86,3 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) nahm von 68,1 Millionen Euro um 73 Prozent auf 117,7 Millionen Euro zu. Die Minderheitenanteile sind gemäß IAS 32 bilanztechnisch wie Fremdkapital zu behandeln, sodass die Anteile der Fremdgesellschafter am Konzernergebnis im Finanzergebnis ausgewiesen werden und damit auch das EBT mindern. Der Vergleichswert des Vorjahres wurde entsprechend angepasst. Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von 17,4 Millionen Euro ergab sich ein Konzernergebnis von 100,3 (48,7) Millionen Euro - eine Steigerung um 106 Prozent.

Der unverwässerte Gewinn je Aktie lag bei 5,84 Euro gegenüber 3,09 Euro im Vorjahr. Davon entfielen 1,53 (1,24) Euro je Aktie (plus 23 Prozent) auf das operative Geschäft und 2,98 (1,85) Euro - ein Plus von 61 Prozent - auf das Bewertungsergebnis. Aus dem Veräußerungsgewinn der Shoppingcenter in Italien und Frankreich fiel ein zusätzliches operatives Ergebnis je Aktie von 1,33 Euro an. Auf der Hauptversammlung am 21. Juni 2007 soll den Aktionären die Ausschüttung einer auf 2,10 Euro je Aktie erhöhten Dividende für das Geschäftsjahr 2006 vorschlagen werden. Zum 31. Dezember 2006 ergab sich ein Net Asset Value von 877,4 Millionen Euro oder 51,05 Euro je Aktie gegenüber 794,5 Millionen Euro oder 46,22 Euro je Aktie im Vorjahr.

Für 2007 gibt sich das Unternehmen optimistisch. Die Baumaßnahmen für die drei Einkaufszentren Stadtgalerie Hameln, Stadtgalerie Passau und Galeria Baltycka in Danzig/Polen würden planmäßig voranschreiten. Die Galeria Baltycka ist bereits voll vermietet und wird im Herbst 2007 eröffnen. Damit sollte das Objekt die aus dem Verkauf des französischen und italienischen Einkaufszentrums resultierenden Mindermieteinnahmen im Geschäftsjahr 2007 zumindest teilweise ausgleichen können. Im Frühjahr 2008 werden dann die Stadtgalerie in Hameln und im Herbst 2008 die Stadtgalerie in Passau eröffnen, die bereits zu über 75 Prozent beziehungsweise 70 Prozent vermietet sind. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet die DES, bedingt durch die Verkäufe im Vorjahr, mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau in Höhe von 92 bis 94 Millionen Euro. Es wird erwartet, dass der durch die beiden verkauften Einkaufszentren wegfallende Umsatz (4,2 Prozent der Umsatzerlöse 2006) durch die im Herbst 2007 eröffnende Galeria Baltycka teilweise ausgeglichen wird. Ab 2008 tragen erstmals die Einkaufszentren in Hameln und Passau zu Umsatz und Ergebnis bei. Zudem wird die Galeria Baltycka das erste volle Geschäftsjahr in Betrieb sein. Daher erwartet der Vorstand für 2008 einen Umsatzanstieg auf 108 bis 112 Millionen Euro.

Das EBIT im Geschäftsjahr 2007 werde zwischen 71 und 73 Millionen Euro liegen. Der Rückgang gegenüber 2006 ist insbesondere auf die Investitionstätigkeit zurückzuführen. 2008 sollte das EBIT nach Eröffnung aller derzeit im Bau befindlichen Objekte auf 87 bis 90 Millionen Euro steigen. Das EBT 2007 wird mit 30 bis 32 Millionen Euro und 2008 mit 42 bis 44 Millionen Euro kalkuliert.

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