Im Blickfeld

Bausparer vergleichen mehr

Bausparkassen haben es schwer, sich von ihren Wettbewerbern abzusetzen. Eine strenge gesetzliche Regulierung sowie die Kontrolle und Genehmigung der Tarife durch die Aufsicht bedingen ein hohes Maß an Homogenität der Produkte. Dass sich die Anbieter dennoch hervorheben können, legt die aktuelle Marktstudie Kubus Bausparen von MSR Consulting nahe.

Demnach vergleichen Bausparinteressenten bestehende Angebote intensiver und umfassender als früher. Holte im Jahr 2010 jeder dritte Kunde vor Abschluss eines Bausparvertrags von mehreren Bausparkassen Informationen ein, so tat dies in den Vorjahren lediglich jeder Vierte. Besonders intensiv prüfen Neukunden, die ihren ersten Bausparvertrag über einen Außendienstberater einer Bausparkasse abschließen. Von diesen Kunden hatten sich im Jahr 2009 nur 28 Prozent mehrere Angebote machen lassen, während es im Jahr 2010 schon 37 Prozent waren. Werden Bausparverträge jedoch über die Bankberater vermittelt, vergleichen die Kunden weniger häufig. Dennoch stieg auch deren Anteil, wenn auch nur um vier Prozentpunkte. Als Grund nennt die Studie, dass Banken den Bausparvertrag häufiger als die Außendienstmitarbeiter der Bausparkassen als Komponente eines Gesamtfinanzierungskonzepts verkaufen.

Immer öfter nutzen angehende Bausparer das Internet zum Konditionenvergleich. Trotzdem stagniert der Anteil der Bausparer, die sich auch einen Online-Abschluss vorstellen können, auf niedrigem Niveau. Dass Bausparverträge in der Regel offline abgeschlossen werden zeigt, dass Konditionen für die Kunden nicht das alleinige Entscheidungskriterium sind. Eine wichtige Rolle spielen nach wie vor das Vertrauen zum Berater und die Qualität der Beratung. Für die Bausparkassen wird es daher wichtiger, sich den angehenden Bausparern online für die engere Wahl zu empfehlen, um anschließend im Beratungsgespräch zu überzeugen. L.H

Noch keine Bewertungen vorhanden


X