Im Blickfeld

Aareal Bank: Normalisierte Märkte in Sicht

Wenn eine Bank Staatshilfe in Anspruch genommen hat, steht sie dieser Tage besonders unter der Beobachtung der Öffentlichkeit. Ist sie darüber hinaus noch an der Börse notiert, bedarf es einer überzeugenden Darstellung des Erholungsprozesses, um die Investoren zu überzeugen. Misst man die Güte der Jahresberichterstattung 2009 ausschließlich an der kurzfristigen Kursentwicklung, ist der Aareal Bank ein überzeugender Auftritt gelungen. Denn der Börsenkurs legte binnen einer Woche danach mit rund 12,5 Prozent deutlich stärker zu als der zugehörige M-Dax. Zu verdanken war diese Kursentwicklung aber sicher nicht allein der Ergebnisentwicklung, denn diese war mit ihrem Betriebsergebnis von 87 (110) Millionen Euro schon seit Ende Februar bekannt. Auch in den Details eines rückläufigen Zinsüberschusses von 460 (500) Millionen Euro, des niedrigeren Provisionsüberschusses (133 nach 149 Millionen Euro), einem Swing von 75 Millionen Euro auf 44 Millionen Euro beim Handelsergebnis, leicht gesenkten Verwaltungskosten (361 nach 364 Millionen Euro) sowie einer deutlich auf 150 (80) Millionen Euro aufgestockten Risikovorsorge gab es keine Überraschungen mehr. Aber mit seinem Ausblick auf das kommende Jahr und der Erwartung für 2012 machte die Präsentation des Vorstandsvorsitzenden Wolf Schumacher Hoffnung auf normalisierte Märkte und eine Steigerung des Return on Equity vor Steuern auf 12 bis 13 Prozent - und das selbst bei einer zu erwartenden schärferen Regulierung.

Als derzeit schon greifbare Ergebnisse kann die Aareal Bank von einer Kernkapitalquote nach Standardansatz von elf Prozent berichten, die sich durch die nach der bereits laufenden Prüfung der Bankenaufsicht für den Advanced Aproach erfahrungsgemäß um bis zu einen Prozentpunkt bessert. Dass die Bank als einzige den Kupon der SoFFin mit neun Prozent auch bedient, spricht ebenso für eine Stabilisierung wie die Aufstockung der Wertberichtigung von 34 auf 48 Millionen Euro. Zudem wird Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Neugeschäftes auch über die Bestandskunden hinaus gemacht. Und nicht zuletzt gibt man sich zuversichtlich, das Geschäftsfeld Consulting/Dienstleistungen auf den angestrebten Beitrag von einem Drittel des Gesamtertrags auszuzbauen. Mo.

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