Bargeldrecycling

Marktstrategie - Veränderungen im Bargeldkreislauf die Lösung des genossenschaftlichen Verbundes

Von Uwe Heckenthaler - Bargeld bleibtdas Hauptzahlungsmittel in Deutschland. 60 Prozent des Umsatzes und 80 Prozent der Zahlvorgänge werden trotz des zunehmenden Karteneinsatzes immer noch bar abgewickelt. Dies stellt die Beteiligten am Bargeldkreislauf vor die Herausforderung, zum einen für ausreichende Wechselgeldbestände, zum anderen für eine effiziente Bargeldentsorgung zu sorgen. Die Beteiligten am Bargeldkreislauf - unter anderem Handel und Banken - bedienen sich dabei zur Bearbeitung und Transport der Gelder der Angebote von Wertdienstleistern, deren Ansehen durch die diversen Schadensfälle der Vergangenheit in Mitleidenschaft geraten ist.

Nicht zuletzt zur Vermeidung künftiger Schadensfälle, aber insbesondere auch aufgrund europäischer Anforderungen trat im November 2009 das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) in Kraft. Danach dürfen Wertdienstleister, die keine ZAG-Zulassung der BaFin erhalten, nach einer Übergangsfrist, die am 30. April 2011 endet, nur noch bestimmte Geschäfte tätigen. Die Bundesbank wird zum 1. Mai 2011 die Konten der Wertdienstleister ohne ZAG-Zulassung schließen. Ferner will sich die Bundesbank auf eine Großhändlerfunktion zurückziehen und 50 Prozent des Bargeldumlaufes durch private Anbieter bearbeiten lassen.

Bereits zum 1. Januar 2011 führt die Bundesbank im Münzgeldbereich sogenannte Normcontainer als alleiniges Einzahl- beziehungsweise Auszahlgebinde ein. Das bedeutet, dass eine Bank oder ein Handelsunternehmen bei der Bundesbank beim Bedarf aller Nominationen acht Normcontainer mit einem Gegenwert von 314000 Euro und einem Gesamtgewicht von rund fünf Tonnen ordern muss. Für eine (kurze) Übergangsfrist bietet die Bundesbank noch einen sogenannten Mischcontainer an, der jedoch pro enthaltener Nomination mit 25 Euro bepreist wird das bedeutet bei Bestellung aller acht Stückelungen Kosten von 200 Euro.

Die DZ Bank hat bereits seit mehreren Jahren einen umfassenden Bargeldservice unter anderem mit einem höchstmöglichen Sicherheits- und Haftungskonzept für Handel und Banken in ihrem Angebot. Dieser wird nun aufgrund dieser neuen Herausforderungen um einen bundesweiten Münzgeldservice für Handel und Banken erweitert. Auch die WGZ Bank beteiligt sich daran. Die Abwicklung erfolgt gemeinsam mit der Firma Cash Logistik Security AG über die von der DZ Bank zertifizierten lokalen Wertdienstleistungspartner.

Einzahltresore beim Kunden die Bank beim Kunden

Neben diesem neuen Service bietet die DZ Bank gemeinsam mit der Genossenschaftlichen Finanzgruppe für den Handel mit hohem Bargeldumsatz unter anderem eine interessante Lösung zur Einzahlung seiner Umsätze auf seine Bankkonten: Einzahltresore beim Kunden. Bei den bisherigen Möglichkeiten - sei es durch Kasseneinzahlung, die Nutzung eines Nachttresors der Bank oder die Beauftragung eines Wertdienstleisters - haben alle Beteiligten einen erheblichen Aufwand. Der Kunde hat zusätzlich zum administrativen Aufwand das Wegerisiko. Bei Nutzung eines Werttransportunternehmens muss der Kunde die Gelder entsprechend aufbereiten und bis zur Abholung sicher verwahren. Die Bank wiederum hat bei Kassen- oder Nachttresoreinzahlung den Aufwand der Geldbearbeitung (wie das Vieraugenprinzip bei Nachttresorauszählung).

Diese Prozesse können für alle durch den Einsatz eines Einzahltresors in den Kundenräumlichkeiten wesentlich optimiert und das Risiko erheblich minimiert wer den. Der Kunde zahlt seine Einnahmen direkt in den Tresor ein und erhält eine Quittung. Dieser sendet die Einzahlinfor mation an den Serviceprovider der Bank, die entsprechend der Kundenvereinbarung eine zeitnahe Kundengutschrift erteilen kann. Der Serviceprovider überwacht den Tresor und sorgt für notwendige Entleerungen durch einen Wertdienstleister oder veranlasst Wartungsarbeiten. Alternativ dazu bieten sich Nachttresorersatzlösungen an, bei denen mehrere Händler (zum Beispiel in einer Einkaufspassage) einen Tresor gemeinsam nutzen können. So lassen sich Festkosten für den einzelnen Einzahler deutlich reduzieren.

Die DZ Bank als Zentralbank der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken bietet mit ihrem Bargeldservice die Lösung der durch die Veränderungen im Bargeldkreislauf unter anderem bei der Bundesbank und durch das ZAG gestellten Herausforderungen.

Uwe Heckenthaler ist Senior Projektmanager bei der DZ BANK AG, Frankfurt am Main.

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