Aus der Marken- und Werbeforschung

Digitale Medien bleiben Treiber des Werbemarkts

Das Mediaagenturnetzwerk Carat hat Prognosen für die welt weiten Werbeausgaben 2015 und 2016 vorgelegt. Im laufenden Jahr, so die Prognose, sollen die weltweiten Werbeausgaben um 4,6 Prozent auf 540 Milliarden US-Dollar steigen. In Westeuropa und Deutschland werden die Zuwächse verglichen mit der globalen Entwicklung wiederum geringer ausfallen. Dabei wird das durchschnittliche Wachstum in Westeuropa mit einem geschätzten Plus von jeweils 2,8 Prozent 2015 und 2016 vor allem durch eine starke Entwicklung in Großbritannien und Spanien getrieben.

Für Deutschland, einen der größten Werbemärkte in Europa, erwartet Carat ein Plus von 1,6 Prozent in diesem Jahr beziehungsweise 1,8 Prozent 2016. Wachstumstreiber für die Werbung sind national wie global vor allem die digitalen Medien. Sie werden der Prognose zufolge ihren Anteil am Werbemarkt bis 2016 weltweit auf 25,9 Prozent ausbauen und den Abstand zum umsatzstärksten Werbemedium, dem Fernsehen mit 42,7 Prozent Marktanteil, weiter verringern.

In Deutschland sollen die digitalen Medien in diesem Jahr bereits 28,8 Prozent des nationalen Werbemarktes ausmachen. Dabei entfällt der größte Anteil daran (65 Prozent) auf Suchmaschinenwerbung. Stark wachsen werden 2015 national wie international Mobile Advertising (weltweit plus 50 Prozent, Deutschland plus 54 Prozent), und Online-Videowerbung (weltweit plus 21 Prozent, Deutschland plus 29 Prozent). Umsätze und Marktanteile verlieren dürften weltweit vor allem Zeitungen und Zeitschriften. So wird 2015 global die Außenwerbung mit 7,1 Prozent Marktanteil voraussichtlich erstmals die Zeitschriften mit 6,9 Prozent überflügeln. Auch in Deutschland entwickeln sich Mobile und Video Advertising wesentlich dynamischer als der Online-Displaymarkt und die Suchmaschinenwerbung, auch wenn Letztere noch das Gros des Umsatzes stellt. Carat erwartet, dass sich die Ausgaben für Mobile Advertising in Deutschland bis 2016 mehr als verdoppeln werden (plus 128 Prozent im Vergleich zu 2014). Die Videowerbung wird der Prognose zufolge um 63 Prozent wachsen. Derzeit wird laut Carat etwa jedes fünfte Video bereits mobil angeschaut, vor allem auf Smartphones.

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