Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 10/2015

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Im August 2015 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozent. Die meisten Analysten und Marktkommentatoren erwarten auf absehbare Zeit eine Inflationsrate, die unterhalb der Zielgröße der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von zwei Prozent liegt.

Auch die aus Kapitalmarktpreisen abgeleiteten Inflationserwartungen bestätigen diese Erwartung. An den Preisen für festverzinsliche Wertpapiere und den daraus resultierenden Renditen lässt sich der historisch einmalige Anlagenotstand ablesen. Egal ob größere Kreditrisiken in Kauf genommen, längere Laufzeiten akzeptiert oder zunehmend illiquidere Alternativen gewählt werden: Eine auskömmliche Rendite ist in den soliden Segmenten des Rentenmarktes derzeit nicht zu erzielen. Sofern die Vergangenheit ein Ratgeber ist, dürften momentan viele finanzielle Fehlentscheidungen getroffen werden. Betrachtet man die auf Basis historischer Durchschnittswerte kommunizierten Renditeerwartungen für verschiedenste Finanzprodukte, scheint ein Enttäuschungspotenzial auf Kundenseite absehbar. Da letztendlich alle Marktteilnehmer zu nahezu identischen Bedingungen agieren, ist die Neukombination und Umverpackung bestehender Vermögensklassen und alter Konzepte in moderne Produkthüllen kein Fortschritt. Renditen und Risiken ändern sich dadurch nicht. Betrachtet man die Vermögensverteilung der deutschen Haushalte, dann gilt es jetzt an der finanziellen Bildung anzusetzen.

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