Blickpunkte

Wertpapiergeschäft - Kein Banken-Schätzchen

Mit dem Vertriebsstart der Tagesanleihe im Juli 2008 hat sich die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, Frankfurt am Main, heftige Kritik zugezogen. Das sogar mit einer TV-Kampagne beworbene Produkt stelle den unzulässigen Einstieg des Staates ins Retailbanking dar, so die einhellige Kritik aus allen Sektoren der deutschen Kreditwirtschaft.

Dem Bundesschatzbrief, der im Januar seinen 40. Geburtstag feiern konnte, lässt sich dieser Vorwurf sicher nicht machen - wenngleich die Möglichkeit, solche Wertpapiere auch ohne Bankdepot zu erwerben, den Kreditinstituten schon zu Zeiten der "Bundesschuldenverwaltung" ein Dorn im Auge war. Dennoch kommt der Jubeltag, der von der Finanzagentur zu entsprechender Öffentlichkeitsarbeit genutzt wurde, aus Sicht von Banken und Sparkassen sicher zur Unzeit - stellt er doch in Zeiten eines vielfach weitgehend brach liegenden Wertpapiergeschäfts eine unwillkommene Konkurrenz dar. Rechnet der BVI in schöner Regelmäßigkeit vor, welche Renditevorteile das Fondssparen im Vergleich zu festverzinslichen Anlageformen bringt, so nutzt nun auch die Deutsche Finanzagentur diese Form des Marketings: Im Vergleich mit Euroland-Rentenfonds seien die Renditen regelmäßig höher, rechnet die Behörde vor, darüber hinaus für den Anleger im voraus kalkulierbar und vollständig sicher. Und Letzteres ist in der aktuellen Situation nun einmal ein unschlagbares Argument. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X