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Direktbanken Netbank: Kundenbindung durch Doppelpack

Angesichts sinkender Loyalität von Bankkunden sind im Retail-Geschäft Kundenbindung und vor allem Cross-Selling die Herausforderungen. Mag das gebührenfreie Girokonto durch den "Bodensatz" an Einlagen auch allein profitabel sein, bleibt das Ziel doch, dem Kunden weitere Produkte zu verkaufen, um so die Schwelle für einen möglichen Bankwechsel zu erhöhen.

Eine pfiffige Antwort auf diese Herausforderung hat die Netbank AG, Hamburg, gefunden. Mit einem Angebot unter dem Namen "Giro Loyal" will sie treue Kunden belohnen. Da nun einmal das Gehaltskonto als Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Kundenbeziehung gilt, lockt man Girokunden, die das Konto in diesem Sinne nutzen, mit einer Guthabenverzinsung von 2,5 Prozent statt mit 0,5 Prozent wie bei Konten ohne Gehaltseingang.

Die übrigen Bedingungen (kein Mindesteingang und gebührenfreie Bargeldversorgung via Mastercard) sind identisch, bis auf eine - nicht ganz unwesentliche - Ausnahme: Nur bei Gehaltskonten entfällt ab dem zweiten Jahr die Kreditkarten-Jahresgebühr in Höhe von 20 Euro.

Was das Konzept etwa vom "Girokonto, das zahlt" der Commerzbank unterscheidet, ist aber vor allem die Tatsache, dass Giro- und Tagesgeldkonto im Doppelpack eröffnet werden. Das spart dem Kunden bürokratischen Aufwand und damit vermutlich oftmals die Qual der Wahl. Wenn das Konto denn schon einmal vorhanden ist, sind die Chancen, dass es auch tatsächlich genutzt wird, vermutlich hoch. Dass eine solche Kundenbindung ihren Preis hat, versteht sich von selbst: Tages-geld-Guthaben werden ohne zeitliche Befristung und Begrenzung im Anlagebetrag mit vier Prozent verzinst. Red.

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