Blickpunkte

Deutsche Leasing Mit Auslandsexpansion zu mehr Sparkassenvertrieb?

Die Vermittlungstätigkeit der Sparkassen spielt für die Deutsche Leasing unbestritten eine große Rolle. Fast 40 Prozent des Mo-bilien-Neugeschäfts, das sind über zwei Milliarden Euro Investitionsvolumen, resultierten 2006 aus der Vertriebspartnerschaft. Das bedeutet eine Steigerung des Sparkassengeschäftes um 19 Prozent. Insgesamt erreichte die Deutsche-Leasing-Gruppe ein Neugeschäft von 6,8 Milliarden Euro, auf die Mobilien entfielen davon 5,15 Milliarden Euro.

Dennoch ist der Vorstandsvorsitzende Hans-Michael Heitmüller mit dem Engagement der Sparkassen in Sachen Leasing nicht zufrieden. Derzeit sind 290 Institute für die Zusammenarbeit freigeschaltet und geschult. Aktiv dabei ist jedoch nur ein Viertel, also etwa 70 Institute. Als Ziel nennt Heitmüller 300 freigeschaltete Sparkassen, die alle rege mit der Deutschen Leasing zusammenarbeiten. Es geht also nicht darum, die Zahl der Partnerunternehmen enorm zu steigern, sondern die bereits vorhandenen Partner stärker zu aktivieren. Wenn das geschehe, sei man auch bereit, das Thema Leasing stärker zu bewerben.

Dazu beitragen, das Engagement der Sparkassen in Sachen Leasing zu verstärken, soll die seit einigen Jahren verfolgte Expansionsstrategie der Deutschen Leasing ins Ausland: Immer mehr deutsche Mittelständler zieht es in Wachstumsmärkte wie China oder Indien. Diese Unternehmer wünschen sich dann einen Ansprechpartner für alle Märkte, in denen sie agieren. Nur wer ihnen das biete, so die Argumentation der Deutschen Leasing, könne diese Firmen auch in Deutschland dauerhaft als Kunden behalten. Verbunddienstleister und Platzbanken müssten also noch stärker Hand in Hand arbeiten.

Im Geschäftsjahr 2005/2006, das von Oktober 2005 bis September 2006 dauerte, konnte die Deutsche Leasing ihr internationales Neugeschäft um 37 Prozent auf ein Neuinvestitionsvolumen von 824 Millionen Euro erhöhen.

Mit diesen Ergebnissen ist sie ihrem - im Jahr 2005 veröffentlichten - Ziel, bis 2009 eine Auslandsquote von 20 Prozent zu erreichen, wieder ein Stück näher gekommen: Die Neuinvestitionen im Ausland hatten einen Anteil von 16 Prozent am gesamten Mobilien-Neugeschäft, nach 14 Prozent im Vorjahr. Zum Ergebnis trug das Auslandsgeschäft diesmal sogar satte 25 Prozent bei.

Spitzenreiter der internationalen Tochtergesellschaften ist die Deutsche Leasing in Tschechien, die ihr Neugeschäft auf 130 Millionen Euro steigerte. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Deutsche Leasing Polen mit 107 Millionen Euro und die italienische Tochtergesellschaft mit 101 Millionen Neuinvestitionsvolumen. Auch die im Januar 2005 gegründete Tochter in Shanghai überflügelte spürbar die Erwartungen und schrieb schon schwarze Zahlen.

Im amerikanischen Markt, der nach Heitmüllers Aussage der ergiebigste Leasing-Markt der Welt ist, arbeitet das Unternehmen seit Anfang Oktober mit der Bank of America zusammen. Die Kooperation läuft jedoch derzeit für die deutsche Seite nicht zufriedenstellend. Deshalb wird bereits an einer Machbarkeitsstudie für den eigenen Auftritt gearbeitet. bs

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