Blickpunkte

Deutsche Leasing Viel Potenzial im Ausland

Es ist nicht unbedingt als Drohung zu verstehen, wenn der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Leasing, Hans-Michael Heitmüller, von einer gewissen Flexibilität dank des erfolgreichen Auslandsgeschäftes spricht. Aber sollten sich Rahmenbedingungen und Rechtsrahmen für das Leasinggeschäft in Deutschland, wie von der Branche befürchtet, weiter verschlechtern, kann sein Institut im Ausland noch brachliegende Potenziale nutzen und ist nicht auf den Inlandsmarkt alleine angewiesen. Denn jenseits der Grenzen fährt die Deutsche Leasing aus Rücksicht auf die deutsche Sparkassenorganisation samt all ihrer Befindlichkeiten noch mit gebremstem Schaum.

Das Auslandsgeschäft mit seinen 25 Standorten in 16 Ländern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro an Neugeschäft beigetragen, eine Steigerung um 30 Prozent.

Das entspricht einem moderaten Anteil von 17 Prozent am Neugeschäft der Deutschen Leasing, rechnet man die erworbene und eingegliederte DAL noch hinzu sinkt der Beitrag gar auf knappe 14 Prozent.

Welche Möglichkeiten in manchen Auslandsmärkten stecken, zeigen die Erfahrungen in den USA. Hier erzielte die Deutsche Leasing allein im ersten Monat ihrer frisch aufgenommenen Geschäftstätigkeit jenseits des Atlantiks ein Neugeschäftsvolumen von 60 Millionen Euro.

Doch auch im Inland sieht die DL noch Chancen, und zwar gemeinsam mit den Sparkassen. Dafür wurde eigens eine neue Leasing-Vertriebsstrategie auf den Weg gebracht. Künftig sollen die Sparkassen- und DL-Kunden gemeinsam bearbeitet werden, mit dem Ziel, das Cross-Selling zu verbessern. Man müsse sich um die 95 Prozent der Kunden intensiver kümmern, bei denen gemeinsam mehr zu erreichen sei, und nicht über die fünf Prozent diskutieren, bei denen man sich in die Quere komme, so Heitmüller. Die DL werde auch die Nicht-Sparkassenkunden verstärkt umwerben und so den Sparkassen auch neue Kunden zuführen können.

Dabei soll die Vereinheitlichung der Firmierung beitragen - wo Deutsche Leasing drin ist soll auch überall Deutsche Leasing draufstehen. Es wurden klarere Verantwortlichkeiten ohne die bekannte Matrixstruktur geschaffen, um einen Abbau von Ressortegoismen zu beschleunigen und so eine stärkere Kundenorientierung und mehr Führungsverantwortung zu ermöglichen. Es klingt alles so einfach, dass man sich fragen muss, warum dies nicht schon längst gang und gäbe ist. Aber der anhaltende Margendruck zwingt halt doch mancherorts bei den Primärbanken zum Umdenken und zur Bereitschaft zur Öffnung.

Insgesamt war 2007 ein gutes Jahr für die Deutsche Leasing. Das Neugeschäft wuchs um 21 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Davon wurden 2,7 Milliarden Euro oder 35 Prozent über die Sparkassen generiert. Einschließlich der DAL erhöhte sich das erzielte Neugeschäft auf 7,8 Milliarden Euro. Dieser Erfolg der DL-Gruppe setzt sich wohl auch im laufenden Jahr fort: Die beiden ersten Monate liegen schon wieder deutlich über den Vorjahreszahlen. P. O.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X