Statistiken der Bankenaufsicht

Quelle: pixabay.com

Bestände des Eurosystems an Wertpapieren für geldpolitische Zwecke Quelle: EZB
Bestände des Eurosystems an Wertpapieren für geldpolitische Zwecke Quelle: EZB

Die aggregierten Kapitalquoten bedeutender Institute (das heißt der Banken, die von der EZB direkt beaufsichtigt werden) erhöhten sich im zweiten Quartal 2021 geringfügig. In aggregierter Betrachtung beliefen sich die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) auf 15,60 Prozent, die Kernkapitalquote (Tier 1- Quote) auf 16,87 Prozent und die Gesamtkapitalquote auf 19,41 Prozent.

Auf Länderebene bewegten sich die aggregierten CET1-Quoten dabei in einer Spanne von 12,66 Prozent (in Griechenland) bis 29,26 Prozent (in Estland). Aufgeschlüsselt nach den im Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) angewandten Geschäftsmodellkategorien wiesen Banken mit diversifiziertem Kreditportfolio mit 13,91 Prozent die niedrigste und die Gruppe der Entwicklungs- und Förderbanken mit 32,55 Prozent die höchste aggregierte CET1-Quote auf.

Qualität der Aktiva: Die aggregierte Quote notleidender Kredite (NPL-Quote) sank im zweiten Quartal 2021 weiter auf 2,32 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit der erstmaligen Veröffentlichung der Statistiken der Bankenaufsicht im zweiten Vierteljahr 2015. Der Rückgang resultierte aus einem sinkenden Bestand an notleidenden Krediten in Kombination mit einer steigenden Gesamtkreditvergabe.

Auf Länderebene reichte die Spanne der durchschnittlichen NPL-Quoten von 0,68 Prozent (in Luxemburg) bis 14,84 Prozent (in Griechenland). Nach Geschäftsmodellkategorien meldeten Banken mit Depot- und Vermögensverwaltungsgeschäft mit 0,22 Prozent die niedrigste und Banken mit diversifiziertem Kreditportfolio mit 4,16 Prozent die höchste aggregierte NPL-Quote.

Die Eigenkapitalrendite: Auf aggregierter Basis betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite 6,92 Prozent (nach 7,21 Prozent im ersten Quartal 2021 und 0,01 Prozent im entsprechenden Vorjahrszeitraum). Gegenüber dem ersten Quartal 2021 verringerten sich die operativen Erträge von 123 Milliarden Euro auf 118 Milliarden Euro. Dennoch lagen die aggregierten Eigenkapitalrenditen der bedeutenden Institute weiterhin deutlich über den Ständen von 2020.

Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen verringerte sich im zweiten Quartal 2021 in aggregierter Betrachtung auf 104,74 Prozent (nach 106,07 Prozent im Vorquartal). Der zweite in Folge verbuchte vierteljährliche Zuwachs bei den Krediten an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private Haushalte (plus 41 Milliarden Euro gegenüber dem ersten Quartal 2021) wurde aufgrund der abermals deutlich gestiegenen Einlagen von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften und privaten Haushalten (plus 170 Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Quartal 2021) mehr als ausgeglichen.

Veränderungswirksame Faktoren: Die Statistiken der Bankenaufsicht werden durch Aggregierung der von den Banken zum jeweiligen Zeitpunkt zu COREP (Angaben zur Kapitaladäquanz) beziehungsweise FINREP (Finanzinformationen) gemeldeten Daten ermittelt. Daher können Veränderungen der angegebenen Beträge zwischen den einzelnen Quartalen durch folgende Faktoren beeinflusst werden: Veränderungen der einbezogenen Anzahl meldepflichtiger Institute, Fusionen und Übernahmen sowie Neuklassifizierungen.

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X