Finanzstabilitätsrat: G-SIB-Kapitalpuffer der Deutschen Bank gesenkt

Quelle: Deutsche Bank

Der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) hat die Deutsche Bank in seiner neu veröffentlichten Liste der global systemrelevanten Banken (G-SIBs) in eine niedrigere Kategorie eingeordnet. Die Bank verweist darauf, dass sie als einzige von 30 global systemrelevanten Banken in der diesjährigen Klassifizierung des FSB einer niedrigeren Kategorie zugewiesen wurde. Im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung hat der FSB der Frankfurter Großbank in allen fünf relevanten Kategorien – also Größe, grenzüberschreitendes Geschäft, Vernetzung im Finanzsektor, Ersetzbarkeit und Komplexität – ein geringeres systemisches Risiko attestiert.

Begründet wurde die Neuklassifizierung mit der geringeren Verschuldung, den strategischen Anpassungen des Geschäfts der Bank, ihrer veränderten geografischen Aufstellung, dem geringeren Volumen im Geschäft mit Derivaten und allgemeinen Entwicklungen in der Branche. Konkret wurde die zusätzliche Kapitalpufferanforderung für die Deutsche Bank im Zusammenhang mit ihrem Status als global systemrelevantes Finanzinstitut von 2,0 auf 1,5 Prozent gesenkt. Diese Reduzierung wird nach der entsprechenden Mitteilung der BaFin wirksam. Da die Bank in ihrem Heimatmarkt Deutschland jedoch ebenfalls als systemrelevant eingestuft ist (Domestic Systemically Important Bank, D-SIB), beträgt ihr Kapitalpuffer dafür gegenwärtig 2,0 Prozent. „Nach jetzigem Stand wird erwartet, dass die Anforderung an den Kapitalpuffer insgesamt unverändert bleibt.“, so schreibt die Bank dazu ein wenig kryptisch in ihrer Pressemitteilung.

Zudem bedeutet die diesjährige Neubewertung durch den Finanzstabilitätsrat, dass die Anforderung an die zukünftige Verschuldungsquote der Bank zum 1. Januar 2022 von 4,0 auf 3,75 Prozent sinkt. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Aufschlag auf die Verschuldungsquoten global systemrelevanter Banken gesetzlich vorgeschrieben.

Ein abschließender Hinweis ist Deutschen Bank in ihre Pressemitteilung noch wichtig: Die vom Finanzstabilitätsrat 2019 vorgenommene G-SIB-Klassifizierung basiert auf Daten vom 31. Dezember 2018. Daher spiegeln sich die im laufenden Jahr 2019 erzielten Fortschritte beim Abbau nichtstrategischer Vermögenswerte durch die Abbaueinheit zur Freisetzung von Kapital, die aus dem strategischen Umbau der Bank resultieren, noch nicht in der Bewertung des FSB wider.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X