Während viele deutsche Kreditinstitute derzeit Schiffsportfolios verkaufen ist die Hamburger Privatbank Berenberg auf der Käuferseite. Gemeinsam mit einem japanischen Finanzdienstleister hat sie ein weiteres Schiffskreditportfolio der Royal Bank of Scotland (RBS) in Höhe von rund 460 Millionen US-Dollar erworben. Dabei handelt es sich allerdings, um sogenannte Performing Loans, so betont die Bank, also „gesunde“ Kredite, die mit Investment-Grade-Status bewertet sind.
Die von Berenberg erworbenen Kredite sollen zum einen in den Luxemburger Schiffskreditfonds „Berenberg Alternative Asset Fund“ fließen. Zum anderen wurde ein Teil der erworbenen Kredite an weitere Drittinvestoren vermittelt. Berenberg hatte bereits Ende letzten Jahres ein Portfolio der RBS über rund 300 Millionen US-Dollar für den Berenberg Alternative Asset Fund angekauft und bietet damit institutionellen Investoren die Möglichkeit, sich an einem Schiffshypotheken-Kreditportfolio zu beteiligen. Dabei fungiert die Privatbank als exklusiver Berater und kümmert sich um das laufende Management der Kredite.
Berenberg ist zudem für die Schiffskredite, die von dem japanischen Finanzdienstleister erworben wurden, als Asset Manager tätig. Konkret ist die Bank dabei für das gesamte Bankgeschäft der Kreditnehmer zuständig und übernimmt die Kreditadministration sowie das Reporting. Mit dem entsprechendem Know-how, so heißt es aus dem Institut, kann man auch in anspruchsvollen Märkten attraktive Lösungen für Kunden und Investoren schaffen. Mit der Kombination aus dem Kauf von Schiffkreditportfolios und deren Asset Management will die Bank ihr Dienstleistungsgeschäft für Kunden und institutionelle Investoren weiter ausbauen und spricht von guten Wachstumsmöglichkeiten. In den letzten zwölf Monaten hat sie ein Volumen von etwa 1 Milliarde US-Dollar an Schiffskrediten bewegt.