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Zentralbanken - Studie über den Geldmarkt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Anfang Februar 2009 einen Bericht mit dem Titel "Euro Money Market Study 2008" veröffentlicht. Die wichtigsten Schlussfolgerungen der auf der Website der EZB abrufbaren Studie hat die Notenbank zusammengefasst:

- Erstmals seit dem Jahr 2004 war ein Rückgang des Gesamtumsatzes am Euro-Geldmarkt zu verzeichnen (für das zweite Quartal 2008 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal). Am stärksten waren die Einbußen in den Segmenten Tagesgeldsatz-Swaps (Overnight Index Swaps - OIS) mit minus 32 Prozent, besicherter Markt (minus 16 Prozent) und unbesicherter Markt (minus 12 Prozent). Der besicherte Markt ist nach wie vor das größte Segment des Euro-Geldmarkts.

- Im außerbörslichen Derivatehandel (OTC-Markt) wurde - mit Ausnahme des deutlichen Rückgangs im Segment für Tagesgeldsatz-Swaps - der Umsatz bei den Zinsterminkontrakten (Forward Rate Agreements - FRA) vom zweiten Quartal 2007 bis zum zweiten Vierteljahr 2008 bemerkenswerterweise nahezu verdoppelt. Im gleichen Zeitraum ergab sich für die sonstigen Zinsswaps (ohne OIS) eine drastische Umsatzsteigerung. Die Transaktionsvolumina bei Devisenswapgeschäften und im Bereich der kurzfristigen Wertpapiere blieben vom zweiten Quartal 2007 bis zum zweiten Jahresviertel 2008 weitgehend unverändert.

- Was die Konzentration der Volumina unter den Marktteilnehmern anbelangt, so war der unbesicherte Markt nach wie vor am wenigsten konzentriert, gefolgt vom besicherten Marktsegment.

- In fast allen Marktsegmenten nahm der Anteil des elektronischen Handels ab, und es wurde vermehrt direkt oder über Broker gehandelt.

- Die qualitative Analyse zeigt, dass sich den Befragten zufolge die Marktliquidität und -effizienz vom zweiten Vierteljahr 2007 bis zum entsprechenden Quartal des Folgejahres in den meisten Segmenten des Euro-Geldmarkts verschlechtert hat.

In der Studie über den Geldmarkt des Eu-ro-Währungsgebiets 2008 wird ausführlicher auf diese Entwicklungen eingegangen. Die Studie bezieht sich dabei in erster Linie auf die vorläufigen Ergebnisse der Erhebung über den Geldmarkt des Euro-Währungsgebiets 2008 (die vorläufigen Ergebnisse der Studie über den Geldmarkt des Euro-Währungsgebiets 2008 wurden am 26. September 2008 veröffentlicht; siehe www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2008/ html/pr080926_1.en.html.), es werden aber auch andere Quellen herangezogen. Die Erhebung über den Geldmarkt des Euro-Währungsgebiets wird seit 1999 vom Ausschuss für Marktoperationen, der sich aus Experten des Europäischen Systems der Zentralbanken zusammensetzt, jährlich durchgeführt und bezieht sich jeweils auf das zweite Quartal des laufenden Jahres.

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