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Zentralbanken - Deutsche Bundesbank Jahresabschluss 2007

Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat in der ersten Märzhälfte den mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Pricewaterhouse Coopers AG, versehenen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007 veröffentlicht. Der Jahresüberschuss beträgt 4,3 Milliarden Euro nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Er wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz in voller Höhe an den Bund abgeführt. 3,5 Milliarden Euro des Bundesbankgewinns fließen in den Bundeshaushalt, die darüber hinausgehenden 0,8 Milliarden Euro in den Erblastentilgungsfonds.

Dass der Gewinn trotz hoher Abschreibungen infolge der US-Dollar-Abwertung auf dem Niveau des Vorjahres liegt, führt die Bundesbank vor allem auf das gestiegene Zinsniveau im Euro-Raum zurück. Ferner sieht die Notenbank im Jahresabschluss 2007 erstmals in vollem Umfang den finanziellen Erfolg der Strukturreform realisiert. Die geplanten jährlichen Kosteneinsparungen, so wird betont, seien 2007 überschritten worden.

Mit Blick auf die Entwicklung von Konjunktur und Preisniveau spricht die Bundesbank für die deutsche Wirtschaft weiter von einem soliden Aufschwung bei allerdings erhöhten Abwärtsrisiken. Die Nachfrage sei breit fundiert und von zunehmender Beschäftigung getragen. Deshalb hält die Bundesbank (Stand: erste Märzhälfte) an der Erwartung eines BIP-Wachstums nahe der Potenzialrate fest. Als "nach wie vor Besorgnis erregend" wird freilich der Preisdruck eingestuft, der die Inflationsrate bereits im Herbst auf drei Prozent hatte ansteigen lassen. Es sei keinesfalls sicher, dass die Inflationsrate im Durchschnitt des Jahres 2008 deutlich zurückgehen wird. Die Entwicklung müsse deshalb weiter sehr genau beobachtet werden.

Den in 2002 eingeleiteten Strategiezyklus mit dem Ziel der Verschlankung und der Modernisierung der Dienstleistungen sieht die Notenbank per Ende 2007 abgeschlossen. Als Erfolgsbilanz wurden mit ausdrücklichem Hinweis auf die "erheblichen Anpassungsleistungen" der Beschäftigten für 2007 Kosteneinsparungen von 300 Millionen Euro genannt und damit mehr als die Zielgröße von jährlich 280 Millionen Euro. Die Einsparungen seit 2002 werden nach Abzug der reformbedingten Kosten auf mehr als eine halbe Milliarde Euro beziffert.

Der neue Strategiezyklus bis 2012 soll jetzt ganz im Zeichen einer Schärfung des Profils der fünf Kerngeschäftsfelder stehen. Dazu wurden wichtige Investitionsprojekte vorgestellt, etwa die Modernisierung der Filialen für die Banknotenbearbeitung, für die allein Gesamtinvestitionen von 114 Millionen Euro vorgesehen sind.

Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren die Zinserträge in Höhe von 13,1 (8,9) Milliarden Euro, von denen 11,7 (7,4) Milliarden Euro auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 5,6 (3,4) Milliarden Euro gegenüber, sodass sich ein Nettozinsertrag von 7,5 (5,4) Milliarden Euro ergeben hat. Für das Jahresergebnis waren ferner maßgebend die hohen Abschreibungen auf Fremdwährungen von insgesamt 2,3 (0,2) Milliarden Euro, davon 2,2 Milliarden Euro in der US-Dollar-Position (im Vorjahr: keine).

Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen, werden grundsätzlich zu Marktpreisen bewertet. Die dabei anfallenden Bewertungsgewinne sind nicht erfolgswirksam, sie werden in einem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Die Bewertungsgewinne betragen 55,0 Milliarden Euro (davon Gold 54,3 Milliarden Euro, Wertpapiere 0,7 Milliarden Euro).

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