Gespräch des Tages

Sparkassen - Köln-Bonn - wieder zurück

Schon vor mehr als fünf Jahren hat die Sparkasse Köln-Bonn den Neuanfang ausgerufen. Unter dem damals neuen Vorstandsvorsitzenden Artur Grzesiek wurde und wird seither in mittelfristigen Planungszeiträumen an einer Gesundung und mittlerweile längst wieder an einer Stärkung gearbeitet. Es wurden die notwendigen Wertberichtigungen an Beteiligungen, Krediten und Wertpapierbeständen vorgenommen. Vorgaben im Beihilfeverfahren der EU-Kommission zum Beteiligungsabbau sind möglichst vermögensschonend umgesetzt worden. Die verordnete Selbstbeschränkung auf Geschäfte mit Privat- und Firmenkunden im eigenen Marktgebiet wird ebenso ernst genommen wie die Rückführung großer Tickets. Und nicht zuletzt gibt es statt individueller Sonderlösungen eine Rückbesinnung auf kostenschonende Dienstleistungen und Produkte der Sparkassenorganisation - bis hin zur Rückkehr zum Sparkassen Rot als Hausfarbe. Obwohl das operative Geschäft der Sparkasse auch in den Krisenzeiten recht ordentlich weiterlief, hatten all diese Anpassungs- und Restrukturierungsmaßnahmen in schöner Regelmäßigkeit mehr oder weniger große Auswirkungen auf die Ertragsrechnung der Sparkasse. Das ist inzwischen wieder anders geworden. Das Berichtsjahr 2013 hat für die Sparkasse Köln-Bonn in der Ertragsrechnung einen erneuten Sprung in Richtung Normalität gebracht.

Dass der Zinsüberschuss im Berichtsjahr deutlich um rund elf Prozent auf 466,2 (418,2) Millionen Euro zulegte, führt die Sparkasse nicht zuletzt auf die Entwicklung neuer Produkte, wie spezielle Sparkassenbücher und eigene Anleihen zurück. Der Provisionsüberschuss konnte auf 165,0 (165,7) Millionen Euro nahezu stabil gehalten werden. Auf der Kostenseite meldet die Sparkasse bei den Sachkosten eine merkliche Senkung auf 179,1 (183,0) Millionen Euro und bei den Personalkosten einen leichten Rückgang auf 239,1 (240,1) Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl sank dabei "durch natürliche Fluktuation" von 4 661 auf 4 596 Beschäftigte, wobei bewusst neue Berater eingestellt worden sind. Um gleich 29 Prozent auf 230,7 (179,1) Millionen Euro konnte das Betriebsergebnis vor Bewertung gesteigert werden. Während die Risikovorsorge für Kredite und Wertpapiere kräftig auf 38,5 (73,1) Millionen Euro reduziert werden konnte, stieg der Aufwand aus den Positionen sonstige Risikovorsorge und neutrales Ergebnis auf minus 49,5 Millionen Euro (nach plus 19,3 Millionen Euro in 2012). Allein die Wertminderung des Anteils an der Landesbank Berlin Holding ist darin mit über 30 Millionen Euro enthalten. Mit einem Jahresüberschuss vor Ergebnisverwendung und vor Steuern von 143 Millionen Euro liegt die Sparkasse nun wieder auf Höhe vergleichbarer Großsparkassen.

Vor einer obligatorischen Frage der Vergangenheit dürfen beide Kölner Sparkassen derzeit übrigens relativ sicher sein. Eine früher immer wieder gern ins Spiel gebrachte Fusion brächte angesichts des völlig unvermeidbaren Wachstums über die Marke von 30 Milliarden Euro mit der direkten EZB-Aufsicht und der drohenden IFRS-Bilanzierung einfach zu viele Unwägbarkeiten mit sich.

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