Bilanzen

Sparkasse Bielefeld - Sparkasse Lüdenscheid - Sparkasse Germersheim-Kandel

Zins- sowie Provisionsüberschuss rückläufig - Anstieg des
Wertpapierkundengeschäfts - Personalkosten nach Neubewertung der
Pensionsrückstellungen um 3,1% höher - Cost Income Ratio von 58,3% -
Risikovorsorge um 7,8% heruntergefahren - erhöhter Jahresüberschuss
von 14,9 (11,2) Mill. Euro - Belebung im Kundengeschäft im zweiten
Halbjahr 2005 - Bilanzsumme bei 5,27 Mrd. Euro
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Die Sparkasse Bielefeld ist zum 1. Januar 1974 in Form einer
rechtlichen Neugründung als Zusammenschluss aus drei
Vorgängerinstituten - der am 15. Januar 1825 gegründeten
Stadt-Sparkasse Bielefeld, der am 19. Juni 1847 gegründeten
Kreis-Sparkasse Bielefeld und der am 1. Oktober 1903 gegründeten
Städtischen Sparkasse Brackwede - entstanden. Mit 131,8 (133,6) Mill.
Euro lag der Zinsüberschuss der Sparkasse im Jahr 2005 leicht unter
dem des Vorjahres (minus 1,3%).
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Ebenfalls leicht rückgängig zeigte sich das Provisionsgeschäft, das
sich um 0,8% auf 31,1 (31,3) Mill. Euro verringerte. Das niedrigere
Vermittlungsergebnis im Geschäft mit Kapitallebensversicherungen durch
die Abschaffung der steuerlichen Förderung sei dabei durch deutlich
höhere Erträge im Wertpapierkundengeschäft ausgeglichen worden, wo ein
Plus von 17% verzeichnet wurde.
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Im Resultat sank der Rohertrag des öf-fentlich-rechtlichen Instituts
um 1,2% auf 162,9 (164,9) Mill.Euro.Aufgrund der zum einen recht
geringen und zum anderen gleichgerichteten Veränderungen beim Zins-
wie auch beim Provisionsgeschäft blieb deren jeweiliger Anteil am
Rohertrag konstant bei 80,9 (81,0)% beziehungsweise 19,1 (19,0)%. Die
Verteilung der beiden Ertragspositionen entspricht dabei im
Wesentlichen den der beiden anderen Institute in dieser
Gegenüberstellung.
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Um 2,3% auf 101,0 (98,7) Mill. Euro zugenommen haben die
Verwaltungsaufwendungen. Dabei ist ein Anstieg der Personalkosten um
3,1% auf 70,1 (68,0)% zu konstatieren, den die Sparkasse Bielefeld
insbesondere auf eine Neubewertung der Pensionsrückstellungen zu einem
niedrigeren Rechnungszins zurückführt. Im Rahmen der Sachkosten, so
heißt es weiter, konnten die Aufwendungen für die Verbandsumlage des
Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbands (WLSGV) für den
Erwerb der Anteile der WestLB AG, Düsseldorf, die im Jahr 2005
erstmals in voller Höhe anfielen, durch Einsparungen an anderer Stelle
weitgehend aufgefangen werden.
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Die Aufwands-/Ertragsrelation (Cost Income Ratio) wird für das
abgelaufene Geschäftsjahr mit 58,3% (58,1%) angegeben. Damit blieb das
Bielefelder Institut auch im Jahr 2005 unter der von der
Sparkas-sen-Finanzgruppe als Ziel formulierten "Schwelle" von 60%. Das
Teilbetriebsergebnis belief sich auf 61,9 (66,2) Mill. Euro und lag
damit um 6,5% unter dem Wert des vorangegangenen Jahres.
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Im Berichtsjahr 2005 hat die Sparkasse Bielefeld ihre Risikovorsorge
um 7,8% auf 33,4 (36,3) Mill. Euro heruntergefahren. Insbesondere
aufgrund dieser Entwicklung erhöhte sich das Betriebsergebnis um 3,8%
auf 31,2 (30,1) Mill.Euro.Nach einer im Vorjahresvergleich deutlich
niedrigeren Steuerposition von 16,3 (18,6) Mill. Euro minus 12,4% -
weist die Sparkasse Bielefeld einen Jahresüberschuss von 14,9 (11,2)
Mill. Euro aus, der damit um fast genau ein Drittel höher liegt, als
der des Vorjahres. In die offenen Rücklagen wurden davon 12,7 (9,5)
Mill. Euro eingestellt, der Bilanzgewinn lag damit bei 2,2 (1,7)
Mill.Euro.
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Wie schon zuvor berichtet die Sparkasse Bielefeld auch im
Geschäftsjahr 2005 im Kundengeschäft von deutlichem Druck aus Richtung
der Direktbanken. Der in den vergangenen zwei Jahren zu verzeichnende
Rückgang der bilanzwirksamen Spareinlagen - dazu zählen
Sparkassenbriefe, Sparkassenzertifikate, sparkasseneigene
Inhaberschuldverschreibungen (IHS), das traditionelle Konten- und
Vertragssparen sowie die Termingelder -, so schreibt sie, wurde in der
zweiten Jahreshälfte 2005 gestoppt. Zwar sei für das Gesamtjahr 2005
bilanzstichtagsbezogen noch eine Verminderung dieser Position um 1,9%
zu verzeichnen, durch Vertriebsmaßnahmen wurde jedoch seit dem Sommer
2005 verlorenes Terrain zurückgewonnen. Auch der Mittelabfluss an
Direktbanken sei im zweiten Halbjahr 2005 nicht nur aufgehalten,
sondern in einen deutlichen Nettozufluss umgekehrt worden.
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Die Forderungen an Kunden gingen stichtagsbezogen leicht um 0,1% auf
3,54 (3,55) Mrd. zurück. Die Verminderung von Kontokorrentkrediten, so
kommentiert das Institut, konnte nicht durch Bestandserhöhungen der
Darlehen im langfristigen Kreditgeschäft kompensiert werden. Das zu
Jahresbeginn gesetzte Ziel - eine Bestandsausweitung von 1,0% - konnte
demnach nicht erreicht werden. Im Vergleich zu der
Bestandsentwicklung, so heißt es weiter, wurden im Berichtsjahr 2005
rund 4,2% mehr Darlehen und Kredite zugesagt als im Vorjahr.
Insbesondere auf gewerbliche Darlehen und Immobilienfinanzierungen
führt man diese Entwicklung zurück. Der Anteil der Kundenforderungen
an der Bilanzsumme hat sich mit 67,3 (68,3)% im Vergleich zum Vorjahr
nicht wesentlich verändert.
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Die für 2005 angestrebte Bestandserhaltung im Kundeneinlagengeschäft
konnte die Sparkasse ebenfalls nicht umsetzen, allerdings fiel der
Rückgang dank der Belebung im zweiten Halbjahr mit minus 0,5 sehr
gering aus. Der Gesamtbestand an Kundeneinlagen einschließlich der
Refinanzierungsmittel institutioneller Anleger wird per Jahresende
2005 mit 4,31 (4,33) Mrd. Euro ausgewiesen.
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Als erfolgreiches Produkt habe sich dabei das "Sparkassenzertifikat
Plus" entwickelt: Dessen Gesamtvolumen seit Markteinführung im Juni
2005 wird zum Bilanzstichtag auf über 100 Mill. Euro beziffert. Zu
diesem Ergebnis habe auch die zum Jahresende gestartete regionale
Vertriebskampagne "2,55%" beigetragen, die im Rahmen der
Öffentlichkeit und in der Kreditwirtschaft als "Leuchtturmprodukte"
diskutierten Marktoffensive der Sparkassen Aufmerksamkeit fand.
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Darüber hinaus zeigt der Bilanzbericht der Sparkasse Bielefeld ein
verstärktes Interbankengeschäft. Um 13,2% auf 459,9 (406,2) Mill. Euro
erhöhten sich die Forderungen an Kreditinstitute. Die Bankengelder,
insbesondere langfristige Sparkassenbriefe und Termingelder, nahmen
gleichzeitig um 16,5% auf 574,1 (492,8) Mill. Euro zu.
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Durch die Einstellung der Offenmarktgeschäfte im Jahr 2004 wurde die
Bilanzsumme der Sparkasse Bielefeld schon im Vorjahr gezielt um 8,6%
zurückgeführt und belief sich zum Jahresende 2004 auf 5,19
Mrd.Euro.Ausgehend von diesem Stand wuchs sie im Geschäftsjahr 2005 um
1,4% und betrug am Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 rund 5,27
Mrd.Euro.Als ursächlich für die Erhöhung nennt die Sparkasse dabei
vorgezogene Refinanzierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Wegfall
der Gewährträgerhaftung.
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Personalien: Verwaltungsrat: Eberhard David (Vorsitzender); Vorstand:
Hans-Georg Vogt (Vorsitzender), Dr. Dieter Brand (stellvertretender
Vorsitzender), Michael Fröhlich, Hagen Reuning
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Sparkasse Lüdenscheid
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Rückgänge bei Zins- und Provisionsgeschäft - Zunahme der
Personalaufwendungen durch Zuführungen zu Pensionsrückstellungen -
Risikovorsorge um 18,2% zurückgeführt - Rückgang des
Jahresüberschusses um mehr als ein Fünftel - Bilanzsumme nahezu
konstant bei 1,71 Mrd. Euro - für 2006 deutlicher Rückgang des
Zinsgeschäfts erwartet
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Wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse Lüdenscheid war wie für die
Sparkassengruppe typisch auch im Geschäftsjahr 2005 der
Zinsüberschuss. Dieser ist im vergangenen Geschäftsjahr um 3% auf 45,6
(47,0) Mill. Euro zurückgegangen. Als maßgeblich für den Rückgang
sieht man dabei das auch von der Gesamtbranche immer wieder angeführte
unverändert niedrige Zinsniveau. Wesentlichen Anteil hatten, so
schreibt das S-Institut in seinem Jahresbericht, die
Darlehensprolongationen im Kreditgeschäft und die Wiederanlagen
eigener festverzinslicher Wertpapiere, die nur zu geringeren
Zinssätzen erfolgen konnten als deren Fälligkeiten.
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Beim Provisionsüberschuss verringerte sich das Ergebnis des Vorjahres
zudem um 5,4% auf 9,5 (10,0) Mill. Euro, so dass die GuV einen um 3,5%
auf 55,0 (57,0) Mill. Euro gesunkenen Rohertrag ausweist.
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Die gesamten Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Berichtsjahr
2005 um 4,8% auf 36,1 (34,4) Mill.Euro.Als Ursache für den Anstieg
lassen sich zunächst die erhöhten Personalaufwendungen ausmachen, die
auf 23,2 (22,2) Mill. Euro anstiegen. Diese Entwicklung ist nach
Angaben der Sparkasse insbesondere in der Zuführung zu den
Pensionsrückstellungen begründet, die aus der Anwendung der neuen
Richttafeln resultieren. Durch planmäßiges Ausscheiden von
Mitarbeitern und den Abschluss von Altersteilzeitverträgen werde
mittelfristig eine Verringerung des Personalbestandes und in Folge
dessen eine Senkung der Personalaufwendungen angestrebt.
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Andere Verwaltungsaufwendungen nahmen um 10,2% auf 9,9 (9,0) Mill.
Euro zu, während sich die Abschreibungen auf Sachanlagen um 6,1% auf
3,0 (3,2) Mill. Euro reduzierten.
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Deutlich zurückgeführt wurde im Geschäftsjahr 2005 die Risikovorsorge,
und zwar um 18,2% auf 11,7 (14,3) Mill.Euro.Trotz der geringeren
Vorsorgeaufwendungen erreichte das Ergebnis vor Steuern mit 7,3 nach
8,5 Mill. Euro nicht den Wert des Vorjahres. Das Betriebsergebnis vor
Bewertung, so fügt die Sparkasse noch hinzu, entspreche in etwa dem
Durchschnittswert von S-Instituten vergleichbarer Größe in der Region
Westfalen-Lippe. Der Jahresüberschuss sank nach Steuerzahlungen von
3,5 (3,6) Mill. Euro gleichwohl deutlich um 21,9% auf 3,8 (4,8)
Mill.Euro.Der Sicherheitsrücklage wurden vorweg 3,0 Mill. Euro
zugeführt, wodurch im Jahresabschluss 2005 ein Bilanzgewinn von 781
000 Euro verbleibt.
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Insgesamt wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr kurz-, mittel- und
langfristige Darlehen von 138,9 (125,1) Mill. Euro ausgezahlt,
dokumentiert die Sparkasse Lüdenscheid in ihrem Geschäftsbericht.
Dabei verzeichneten die Auszahlungen an private Haushalte einen
leichten Anstieg um 4,7% auf 77,1 (73,6) Mill. Euro, so heißt es
weiter, und die Auszahlungen an Unternehmen und Selbstständige einen
starken Anstieg um 14,0%. Hierbei erhöhten sich auch die
Darlehensauszahlungen zur Finanzierung des Wohnungsbaus auf 66,1
(57,9) Mill.Euro.
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Im Vergleich der Jahresendbestände gingen die Forderungen gegen Kunden
wie schon im vorangegangenen Jahr auch im Berichtsjahr um 3,3% zurück
und beliefen sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 auf 1,23 (1,27)
Mrd.Euro.Zu Beginn des Jahres hatte man noch mit einem konstanten
Bestand im Kundenkreditgeschäft gerechnet. Da das Neugeschäft nicht
vollständig die hohen Tilgungen im Kundenkreditgeschäft ausgleichen
konnte, so die Erläuterung, hat sich das Kundenkreditvolumen
verringert.
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Zum Ausgleich für diese Abnahme, so heißt es im Jahresbericht, wurde
der Bestand an eigenen Wertpapieranlagen im Stichtagsvergleich um 1,8%
auf 328,0 (322,2) Mill. Euro erhöht. Reinvestments wurden in
Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren
getätigt. Ursprünglich geplant war währenddessen ein Rückgang von 5,0
Mill.Euro.
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Die Kundeneinlagen sind zum Bilanzstichtag im Vorjahresvergleich um
2,0% auf 1,15 (1,13) Mrd. Euro gewachsen und machen damit 67,6 (66,2)%
der gesamten Bilanzsumme aus. Dazu hat aus Sicht der Bank in erster
Linie die Konditionen- und Produktpolitik beigetragen, wie sie seit
Mitte 2005 verfolgt wird: Nachdem zur Jahresmitte die Konditionen für
die Sparkassenzertifikate erhöht wurden, erfolgte Ende Oktober des
vergangenen Jahres die Ausweitung der Produktpalette um das
In-ternet-Angebot "Tagesgeld direkt", in das bis zum Jahresende rund
15,9 Mill. Euro geflossen sind.
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Während der Spareinlagenbestand - durch den Verkauf von
Sparkassenzertifikaten, wie das Lüdenscheider Institut erläutert und
wie es auch in Bielefeld zu konstatieren war - um 2,3% auf 666,8
(651,6) Mill. Euro erhöht werden konnte, verzeichnete man bei den
Termingeldern einen Bestandsrückgang. Dieser entfiel aus Sicht der
Sparkasse ausschließlich auf private Haushalte, die eine Überleitung
der Gelder in die höher verzinsten Sparkassenzertifikate und das
Tagesgeld- beziehungsweise Geldmarktkonto vornahmen. Dieses Verhalten
zeige sich wiederum im Anstieg der Sichteinlagen um 13,1% auf nunmehr
300,3 (265,6) Mill.Euro.
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Die Bilanzsumme ging zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 um 0,2% auf
1,71 Mrd. Euro geringfügig zurück. Als Ursache nennt die Sparkasse
insbesondere die Tilgung institutioneller Refinanzierungsmittel.
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Im Geschäftsjahr 2006, so prognostiziert die Sparkasse Lüdenscheid,
dürfte der Zinsüberschuss als weiterhin wichtigste Einnahmequelle
voraussichtlich rund 43 Mill. Euro betragen. Der Provisionsüberschuss
werde ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Die geplante
Ausweitung im Versicherungs- und Bauspargeschäft und eine leicht
positive Entwicklung der Erträge aus dem Geschäfts- und
Privatgiroverkehr sollen dabei für den Ausgleich der rückläufigen
Provisionserträge aus den anderen Geschäftsbereichen sorgen.
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Für die Verwaltungsaufwendungen des laufenden Jahres wird mit einem
Anstieg von rund 3% gerechnet, wobei von einem fast unveränderten
Personalbestand ausgegangen wird. Die Erhöhungen im Sachaufwand durch
Investitionen in den Geschäftsstellen, höhere Kosten für Bürobedarf
und Mehraufwendungen für Dienstleistungen Dritter werde man durch
Einsparungen in andernorts nicht ausgleichen können.
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Unter dem Strich werde sich also für das Jahr 2006 ein
Betriebsergebnis vor Bewertung ergeben, welches geringer ist als im
Jahr 2005. Diese Vorhersage sei im Wesentlichen geprägt von der
erwarteten Zinsentwicklung und den besonderen Passivprodukten mit
ihrer hohen Verzinsung. Gleichwohl erwartet die Sparkasse in Folge
geringerer Risikovorsorgeaufwendungen und des neutralen Ergebnisses
einen Jahresüberschuss nach Steuern, der in etwa auf dem Niveau von
2005 liegen soll.
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Personalien: Verwaltungsrat: Bernd Schulte (Vorsitzender); Vorstand:
Udo Lütteken (Vorsitzender), Klaus Erger, Lothar Kiera
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Sparkasse Germersheim-Kandel
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Rückgang des Zinsüberschusses um 1,5% - Baumaßnahmen in zwei
Geschäftsstellen - vergleichsweise geringe Risikovorsorge -
Betriebsergebnis um 12,4% gestiegen - unveränderter Jahresüberschuss
von 4 Mill. Euro - Bilanzsumme bei 1,41 (1,38) Mrd. Euro
gleichgebliebenes Kundenkreditvolumen
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- Zuwachs beim Einlagengeschäft
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Der Blick in den Geschäftsbericht der Sparkasse Germersheim-Kandel für
das Berichtsjahr 2005 zeigt einen Rückgang des Zinsüberschusses um
1,5% auf 34,8 (35,3) Mill.Euro.Der Zinssaldo verringerte sich dabei um
1,2% auf 29,1 (29,5) Mill. Euro, die laufenden Erträge um 3,2% auf 5,7
(5,9) Mill. Euro.Beim Provisionsgeschäft indes verzeichnete das
öffentlich-rechtliche Institut währenddessen einen Anstieg um 2,0% auf
7,8 (7,7) Mill. Euro. Damit konnte freilich die Abnahme beim
Zinsgeschäft - das wie für S-Institute typisch mit 81,6 (82,2)% die
weitaus größere Ertragsquelle darstellt - längst nicht ausgeglichen
werden, und so ging der Rohertrag um 0,9% auf 42,6 (43,0) Mill. Euro
zurück.
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Zurückgeschraubt hat die südpfälzische Sparkasse im zurückliegenden
Jahr die Verwaltungsaufwendungen, und zwar um insgesamt 3,5% auf 29,0
(30,1) Mill.Euro.Dabei gingen die Personalaufwendungen um 1,9% auf
18,0 (18,4) Mill. Euro und die anderen Verwaltungsaufwendungen - etwas
stärker - um 6,9% auf 7,6 (8,1) Mill. Euro zurück. Neben einer
Modernisierung der Banktechnik, so heißt es im Jahresbericht, hat die
Sparkasse Germersheim-Kandel insbesondere in Baumaßnahmen investiert.
So konnte etwa die Modernisierung und der Ausbau der Geschäftsstelle
in Lingenfeld zum Beratungscenter planmäßig abgeschlossen werden.
Zudem wurde die Geschäftsstelle in Hördt umgebaut und das Gebäude an
baulich zeitgemäße Bedingungen angepasst.
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Die Risikovorsorge lag mit 5,0 (4,8) Mill. Euro (plus 5,5%) in der
Gegenüberstellung der drei Institute auf einem geringen Niveau. Zum
Vergleich: Die Relation von Abschreibungen auf Forderungen zum
Teilbetriebsergebnis betrug für Germersheim-Kandel 37,0 (36,9)%, für
Bielefeld 54,1 (54,8)% und für Lüdenscheid 61,7 (63,3)%.
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Insbesondere aufgrund der gesunkenen Verwaltungsaufwendungen aber auch
durch den im Vorjahresvergleich niedrigeren negativen Saldo der
sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge in Höhe von minus 0,1
(minus 0,6) Mill. Euro lag das Betriebsergebnis des Jahres 2005 trotz
des leicht rückläufigen Rohertrags mit 8,5 (7,6) Mill. Euro um 12,4%
höher als im Vorjahr. Nach Steuerzahlungen von 8,5 (7,5) Mill. Euro
verharrte der Jahreüberschuss für das Berichtsjahr 2005 mit rund 4,0
Mill. Euro in etwa auf dem Stand des vorangegangenen Jahres. Davon
wurden 2,0 (1,9) Mill. Euro in die offenen Rücklagen eingestellt, so
dass sich der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres auf 2,0 (2,1) Mill.
Euro belief.
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Mit 898,8 (898,1) Mill. Euro lagen die Forderungen an Kunden als
größter Posten auf der Aktivseite der Bilanz weitgehend auf dem Niveau
des Vorjahres. Aufgrund des nachhaltig niedrigen Zinsniveaus
konstatiert auch die Sparkasse Germersheim-Kandel bei den
Neuausleihungen eine branchentypische Vorliebe der Kunden für
langfristige Zinsfestschreibungen. Wesentlich deutlicher veränderten
sich die Forderungen an Kreditinstitute, die um 18,1% auf 83,4 (70,6)
Mill. Euro zunahmen.
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Der gesamte Wertpapierbestand, also Schuldtitel (Wechsel),
festverzinsliche Werte und Aktien, belief sich zum Jahresende 2005 auf
345,5 (327,4) Mill. Euro und lag damit um 5,5% über dem Volumen des
Vorjahres. Der Anstieg zeigt sich dabei besonders bei den
festverzinslichen Werten, die mit 219,7 (201,3) Mill. Euro um 9,1%
über dem Vorjahreswert bilanziert wurden. Die Aktienposition betrug
unverändert 124,8 Mill.Euro.Insgesamt machten die Wertpapieranlagen
24,5 (23,7)% der Bilanzsumme aus. Bei den anderen Instituten in diesem
Dreiervergleich lag diese Quote deutlich niedriger bei nur etwas mehr
als 19%. Die Summe aller Vermögensgegenstände wurde mit 1,41 (1,38)
Mrd. Euro beziffert und damit um 2,0% höher als im Vorjahr.
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Unter den Einlagen nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um
3,9% auf 1 030,9 (992,2) Mill. Euro zu, die Bankengelder gingen
gleichzeitig um 4,4% auf 251,0 (262,7) Mill. Euro zurück. Erstere
machten dabei 73,0 (71,7)% der Bilanzsumme aus, Letztere 17,8 (19,0)%.
Bei der Sparkasse Lüdenscheid, die mit einer Bilanzsumme von 1,7 Mrd.
Euro in etwa in die gleiche Größenklasse gehört wie die Sparkasse
Germersheim-Kandel, betrugen die beiden Quoten übrigens 67,6%
beziehungsweise 22,7%, der Anteil der Bankengelder liegt hier also
erkennbar höher.
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Verbriefte Verbindlichkeiten bilanziert die pfälzische Sparkasse in
Höhe von 20,0 (20,7) Mill. Euro und damit um 3,3% niedriger als im
vorangegangenen Jahr. Das Eigenkapital belief sich per Bilanzstichtag
31. Dezember 2005 auf 95,1 (91,7) Mill. Euro und machte damit einen
Anteil von 6,7 (6,6)% der Bilanzsumme aus.
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Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Fritz Brechtel (Vorsitzender);
Vorstand: Siegmar Müller (Vorsitzender), Peter Dudenhöffer
(stellvertretender Vorsitzender), Manfred Gehrlein

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