Aufsätze

Eine Neubewertung der geldpolitischen Reaktionen von EZB und Fed auf die Finanzkrise - Langfassung

Aufgrund der globalen Verflechtungen des internationalen Finanzsystems breitete sich die anfangs auf den amerikanischen Sub-prime-Markt konzentrierte Krise schnell zu einer internationalen Banken- und Finanzkrise aus, die eine weltweite Rezession auslöste. Geldpolitische Reaktionen der Fed und der EZB Zunächst versuchten Fed und EZB vor allem, die Geldmärkte zu beruhigen; sie konzentrierten sich auf die Stabilisierung der kurzfristigen (ungesicherten) Refinanzierungsmärkte der Banken untereinander. Die Zinsspreads auf diesem Markt signalisierten im Sommer 2007 gravierende Probleme der Banken. Die Zentralbanken traten zunächst als typischer Lender-of-last-resort auf, der kurzfristig Liquidität bereitstellt. (Die EZB intervenierte mit einer Feinsteuerungsoperation mittels Mengentender am 9. August 2007 in Höhe von 95 Milliarden Euro.) Schon in dieser frühen Phase der Finanzmarktkrise haben Fed und EZB aber auch über eine qualitative Umschichtung ihrer Vermögenswerte indirekt Einfluss auf den Kapitalmarkt genommen. So wurden verstärkt verbriefte Wertpapiere als Sicherheiten in den Offenmarktgeschäften mit den Geschäftsbanken angenommen. Schnelle Zinssenkungen der Fed, erst späte Zinssenkungen der EZB: Die amerikanische Notenbank hat ähnlich wie nach dem Platzen der Dot-com-Blase im Jahr 2001 vom Sommer 2007 an die Leitzinsen von 5,25 auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent (Dezember 2008) gesenkt. Mit diesen Zinssenkungen, einer traditionellen monetären Lockerung, sollten sowohl die Geldmärkte beruhigt als auch über Weitergabe der Zinssenkungen an Unternehmen und Haushalte, die Konjunktur

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