Da mit dem Begriff "Bad Banks" meist nichts Gutes verbunden wird, ist es angebracht, sie in den Kontext einer faktenbasierten Debatte um Kosten und Nutzen dieser Einrichtungen für die Allgemeinheit zu setzen. Hierzu leistet dieses Buch einen Beitrag, denn es fehlt bisher eine umfassende Darstellung dieses Themas sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch beim Fachpublikum und in der Wissenschaft.
Namhafte Experten aus Wissenschaft und Praxis - die größtenteils auch am Aufbau der Ersten Abwicklungsanstalt beteiligt waren - haben Erfahrungen und Kenntnisse in einem Praxisbericht zusammengeführt und bieten eine umfassende Betrachtung des Modells der Bad Bank aus finanzwissenschaftlicher, rechtlicher und operativ-geschäftsbezogener Sicht. In verständlicher Form wird aus der Analyse der Finanzkrise hergeleitet, wie dysfunktionale Geschäftsstrategien und eine angestrebte Vermeidung von Kollateralschäden bei der Neuausrichtung unmittelbar zum Modell der Bad Bank führen. In drei Kapiteln werden zunächst die wirtschaftlichen und rechtlichen Hintergründe, dann die Kernkompetenzen und übergeordneten Fragen der Steuerung und schließlich die operative Umsetzung behandelt.
Inwieweit sich der Leser der Meinung anschließen kann, dass in Bad Banks die Produktionsfaktoren neu kombiniert werden und dazu beigetragen wird, dass sich neue, effiziente Strukturen entwickeln, bleibt ihm überlassen. Auf jeden Fall wird er nach der Lektüre verstanden haben, dass Bad Banks keine schlechten Banken sind, sondern einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von übergreifenden Krisensituationen leisten.