Deutsche Schuldenquote gesunken

Quelle: Deutsche Bundesbank

Die deutschen Staatsschulden sanken nach Angaben der Bundesbank im Jahr 2018 um 52 Milliarden Euro (abgegrenzt gemäß Maastricht-Vertrag). Zum Jahresende betrugen sie demnach 2,063 Billionen Euro. Die Schuldenquote, der Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), fiel von 64,5 Prozent auf 60,9 Prozent, wobei das BIP-Wachstum hierzu 2 Prozentpunkte beitrug. Die Schuldenquote nahm damit zum sechsten Mal in Folge ab und konnte damit näher an die Obergrenze des Maastricht-Vertrages von 60 Prozent herangeführt werden.

Alle staatlichen Ebenen wiesen spürbare Überschüsse aus. Die Gebietskörperschaften und unter ihnen insbesondere der Bund nutzten diese, um Schulden abzubauen (und zwar um 36 Milliarden Euro, ohne Berücksichtigung der staatlichen Bad Banks). Die weitgehend schuldenfreien Sozialversicherungen verwendeten ihre Überschüsse hingegen, um die Rücklagen weiter aufzustocken.

Die staatlichen "Bad Banks" bauten ihre Schulden um 16 Milliarden Euro ab, indem sie weitere Teile ihrer Finanzaktiva verwerteten. Die Stützungsmaßnahmen zugunsten inländischer Finanzinstitute schlugen sich Ende 2018 noch mit 183 Milliarden Euro im Schuldenstand nieder. Dies entspricht 5,4 Prozentpunkten der Schuldenquote. Die Hilfsmaßnahmen für Eurostaaten machten unverändert 88 Milliarden Euro aus (2,6 Prozentpunkte).

Eine Revision der Ergebnisse ab dem Jahr 2010 hatte zur Folge, dass die kommunalen Schulden nunmehr rückwirkend höher ausgewiesen werden: So wurden Verbindlichkeiten rechtlich unselbstständiger Eigenbetriebe den Gemeinden zugeschlagen. Dadurch fällt die Schuldenquote um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte höher aus.

Die EU-Mitgliedsstaaten melden jeweils Ende März und Ende September Daten zum staatlichen Finanzierungssaldo und zur Verschuldung an die EU-Kommission - die sogenannte Maastricht-Meldung. Das Statistische Bundesamt berechnet hierfür den Saldo, die Bundesbank den Schuldenstand.

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