Gespräch des Tages

Kapitalmarkt - CDS: Wunsch nach Sicherheit

Wieso machte Ulrich Schröder kürzlich vor Frankfurter Wirtschaftsjournalisten die Umschuldungsverhandlungen Griechenlands mit den privaten Gläubigern zum Hauptthema? Sicher, der Aufmerksamkeit der Journaille konnte sich der KfW-Chef damit kurz vor dem Stichtag der Entscheidung über den Erfolg oder Misserfolg des angestrebten Schuldenschnitts gewiss sein. Doch die Botschaft der "nach Ertrag zweitstärksten und nach Bilanzsumme drittstärksten" deutschen Bank macht nachdenklich. Wenn der größte nichtstaatliche und mit jährlich über 80 Milliarden Euro weltweit sechstgrößte Emittent am Kapitalmarkt überhaupt sich massiv über die Intransparenz des CDS-Marktes beklagt, könnte es Handlungsbedarf geben. Jedenfalls ist die KfW über jeden Verdacht erhaben, CDS per se als fragwürdig einzustufen, weil sie deutlich mehr als die Hälfte ihres Emissionsvolumens in Fremdwährung begibt und das Instrument zur Absicherung braucht. Dass am Ende der Schuldenschnitt Griechenlands doch mit deutlich höherer Zustimmungsquote gelungen ist als es noch wenige Tage vor Ultimo absehbar war, resultiert maßgeblich aus der Furcht vor den schwer absehbaren Zweit- und Drittrundeneffekten eines unkontrollierten Staatsbankrotts Griechenlands. In diesem Sinne bleibt die sachliche Diskussion über die Transparenz und die volkswirtschaftliche Bedeutung des CDS-Marktes eine Herausforderung für die Finanzmarktstabilität.

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