Börsen

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Stuttgart: Zeichnung von Mittelstandsanleihe

Erstmals ermöglichte die Börse Stuttgart ab dem 2. September privaten Anlegern die Zeichnung einer Anleihe direkt über das Mittelstandssegment Bond-M. Im Gegensatz zu klassischen Unternehmensanleihen können Anleger das Papier so zum Emissionspreis beziehen, der in der Regel niedriger ist als die Erstnotiz der Anleihe an der Börse, hebt der Handelsplatz hervor. Es handelt sich dabei um eine Eigenemission des Hamburger Unternehmens KTG Agrar AG, das als Produzent von Agrarprodukten aus ökologischer und konventioneller Landwirtschaft sowie von erneuerbarer Energie aus Biogas tätig ist.

Das Emissionsvolumen der KTG-Anleihe betrugt insgesamt 25 Millionen Euro mit einem Coupon von 6,75 Prozent und einer Laufzeit bis zum 14. September 2015. Private Anleger können im Rahmen der Handelsplattform einen Zeichnungsauftrag in Form eines Kaufauftrages an die Börse Stuttgart über ihre Onlinebank oder ihren Anlageberater bei der Hausbank aufgeben. Geldtransfer und Einbuchung der Wertpapiere in das Depot des Anlegers werden nach erfolgter Zuteilung automatisch abgewickelt.

Düsseldorf: Finden "nachhaltiger" Aktien

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Beachtung und rückt zunehmend in den Fokus der privaten Anleger. Relativ einfach ist die Anlage in Fonds, deren Zahl in den letzten fünf Jahren von 32 (2005) auf 92 (Mai 2010) gestiegen ist und deren Anlagevermögen im selben Zeitraum laut Branchenstatistik von 1,3 auf 3,5 Milliarden Euro gewachsen ist. Bei der direkten Anlage in "nachhaltige" Aktien will die Börse Düsseldorf nun einen vereinfachen Zugang zu Informationen schaffen und so den Marktüberblick erleichtern.

Zu diesem Zweck hat sie auf ihrer Homepage einen Nachhaltigkeitsbereich eingeführt. Aus fünf renommierten Fonds wird hier eine Übersichtsliste zur Verfügung gestellt, die angibt, welche "nachhaltigen" Unternehmen in welchem Fonds vertreten sind. Diese Zusammenstellung wird um die aktuellen Handelsinformationen der Börse Düsseldorf für diese Werte ergänzt.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Liste: Das jeweilige Unternehmen muss in mindestens zwei der Fonds enthalten sein. Hierdurch werde transparent, inwieweit es sich um ein mehrfach geprüftes "nachhaltiges" Investment handelt, heißt es von dem Handelsplatz. Über direkte Links soll der Anleger die Auswahlkriterien der Fonds im Detail nachvollziehen und sich weitergehend informieren können. Die Liste werde von der Börse regelmäßig überprüft und aktualisiert.

Katar: neue Handelsplattform

Anfang September dieses Jahres hat die Börse des Emirats Katar ihre neue Handelsplattform in Betrieb genommen. Das neue System basiert auf der gleichen technologischen Basis wie das der Nyse Euronext, mit der die arabische Börse im Juni 2009 eine strategische Partnerschaft zur Migration auf die sogenannte Universal Trading Platform eingegangen war.

Auf Basis der neuen Software will sich die Qatar Exchange international aufstellen. Im Rahmen der fünfjährigen Wachstumsinitiative wurden bereits mehrere Schritte abgeschlossen: So agiert die Zentralbank Katars zukünftig auch als Bank für Zahlungsausgleich, die Regierung hat den Banken des Landes die Genehmigung erteilt, Mitglieder der Börse zu werden, und der Index des Handelsplatzes wurde angepasst.

Als nächste Schritte sollen der neue regulatorische Rahmen und die nun eingeführte Technologieplattform dazu genutzt werden, neue Cash-Produkte anzubieten und eine Verbindung zum globalen Nyse-Euronext-Netzwerk aufzubauen. Insbesondere die Erhöhung der am Markt verfügbaren Liquidität werde dabei im Vordergrund stehen, heißt es vom Handelsplatzbetreiber.

Deutsche Börse: Neue IT-Infrastruktur

Die Deutsche Börse Systems hat Anfang September dieses Jahres bekannt gegeben, im kommenden Jahr zwei neue Schnittstellen in die Handelssysteme der Derivatebörse Eurex und des Kassamarktes Xetra zu implementieren. Diese sind:

- eine standardisierte Fix-Schnittstelle zur Eingabe von Orders, um den Teilnehmern den Zugang zu Eurex und Xetra zu vereinfachen und

- eine neue Schnittstelle für saldierte Marktdaten im Multicast-Format.

Mittelfristig plant der Konzern, die in einem ersten Schritt für die International Securities Exchange (ISE) entwickelte neue Handelsinfrastruktur auf weitere Märkte der Gruppe auszuweiten. Durch die neuen Schnittstellen sollen Eurex- und Xetra-Kunden die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Handelsapplikationen bereits frühzeitig anzupassen. Mittelfristig soll so die derzeitige offene Schnittstelle "Values API" ersetzt werden.

Beide Schnittstellen werden im Rahmen der jährlichen System-Releases im Jahresverlauf 2011 eingeführt. Gleichzeitig will die Deutsche Börse ihre bisherige Zugangsstruktur für Kunden vereinfachen und künftig eine webbasierte Lösung anbieten. Als Teil der weitergehenden IT-Strategie sei mittelfristig auch die Ablösung von "Values" durch ein neues Standardformat im Bereich Clearing geplant.

Bereits am Mitte Juli dieses Jahres hatte die Deutsche Börse Systems den Abschluss eines strategischen Vertrags mit dem Rechenzentrumsanbieter Equinix bekannt gegeben. Im neuen Hauptrechenzentrum der Gruppe Deutsche Börse sollen künftig alle elektronischen Handelssysteme angesiedelt werden. Zugleich wird dieses Rechenzentrum künftig auch zentraler Kundenstandort für Proximity Services (den Co-Location-Service) von Eurex und Xetra sein.

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