Börsen

Börsen

Premiumsegment für Unternehmensanleihen

Anfang 2012 startet der Prime Standard für Unternehmensanleihen an der Frankfurter Wertpapierbörse. Das neue Segment bietet einen Zugang zu privaten und institutionellen Investoren im Primärmarkt und Liquidität und Transparenz im Sekundärmarkt. Das Segment richtet sich an größere börsen- und nicht-börsennotierte Unternehmen, die ein Emissionsvolumen von über 100 Millionen Euro platzieren wollen und ergänzt den bereits im Februar dieses Jahres gestarteten Entry Standard für Unternehmensanleihen.

Das neue Bondsegment sieht für jede Anleihe eine feste Zuteilungsquote von mindestens zehn Prozent an private Investoren vor. Als Letztere gelten Anleger, die eine Ordergröße von unter 25000 Euro platzieren. Die Stückelung der Wertpapiere ist auf 1000 Euro festgelegt. Der Eintritt in das neue Segment kann über zwei Zugänge erfolgen: entweder über den Regulierten Markt oder den Open Market. Vor allem große, nicht-börsennotierte und familiengeführte Unternehmen sollen dabei von einem alternativen Eintritt in das neue Segment über den Open Market profitieren, wirbt der Handelsplatzbetreiber.

Im Gegensatz zum Entry Standard für Anleihen, der sich an mittelständische Unternehmen richtet, müssen Emittenten im Premiumsegment höhere Transparenzanforderungen und erweiterte Folgepflichten erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Veröffentlichung von insgesamt 24 Unternehmenskennzahlen (Entry Standard für Unternehmensanleihen: sechs Kennzahlen) sowie die Durchführung einer jährlichen Analystenkonferenz für Kreditinvestoren.

Istanbul: Vereinbarung über Kooperation

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, und die Istanbul Stock Exchange (ISE) arbeiten künftig in mehreren Geschäftsbereichen zusammen. Beide Unternehmen wollen ein gemeinsames Verständnis von Entwicklungen in den jeweiligen Märkten fördern, Forschungsprojekte oder Seminare durchführen zu Themen von gemeinsamem Interesse. Angestrebt wird außerdem eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Indizes- und Produktentwicklung.

Deutsche Börse/Nyse: Zugeständnisse an EU

Die beiden Fusionspartner Nyse Euronext und Deutsche Börse AG haben einen Vorschlag über Abhilfemaßnahmen bei der Generaldirektion "Wettbewerb" der Europäischen Kommission eingereicht. Das Entgegenkommen soll die Bedenken der Behörde in den Bereichen Derivatehandel und Clearing adressieren, zugleich jedoch die "industrielle Logik" der Transaktion wahren. Sie dienen dazu, wie es von den beiden Marktbetreibern heißt, die bestehende Überschneidung bei Derivaten auf europäische Einzelaktien zu beseitigen und den weiteren Wettbewerb im Bereich der europäischen Zins- und Aktienindex-Derivate sicherzustellen.

Für das Segment Derivate auf europäische Einzelaktien ist demnach vorgesehen, sich von den sich überschneidenden Teilen ihres jeweiligen Geschäfts zu trennen. Nyse Euronext würde ihr gesamtes europäisches Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien einschließlich B-Clear abgeben - mit Ausnahme des Options-Geschäfts in ihren Heimatmärkten. Dort will die Deutsche Börse ihre entsprechenden Aktivitäten abgeben.

Bei den europäischen Zins- und Aktienin-dex-Derivaten bieten Deutsche Börse und Nyse Euronext an, Drittparteien einen Zugang zu Eurex Clearing für innovative Produkte im Derivatebereich zu gewähren und die Vorteile der Clearingdienstleistungen des fusionierten Unternehmens zu nutzen. Die Clearingservices würden auf einer fairen, angemessenen und nicht-diskriminierenden Basis bereitgestellt werden und Cross-Margining beinhalten, heißt es von den Fusionspartnern. Dabei glaube man nach wie vor, dass die Transaktion keinen nachteiligen Effekt auf den Wettbewerb haben wird, sondern diesen vielmehr fördern wird, indem ein "reguliertes, stabiles und transparentes europäisches Gegengewicht zu den etablierten Marktzentren in Amerika und Asien geschaffen wird und die Nutzer der Marktplätze erhebliche Effizienzsteigerungen erhalten werden".

Gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung bewirkt die Einreichung automatisch eine Verlängerung der Prüfungsfrist durch die Generaldirektion "Wettbewerb" um 15 Arbeitstage. Nach dem angepassten Zeitplan wird die Behörde ihre Prüfung bis zum 23. Januar 2012 abschließen.

Scoach: Zulassung in Hongkong

Die Deutsche-Börse-Tochter Scoach hat von der Zulassungsbehörde SFC (Securities and Futures Commisson) in Hongkong die Genehmigung erhalten, Marktteilnehmer in Hongkong direkt an das Handelssystem Xetra anzuschließen. Damit können Banken und Broker künftig Orders über das Xetra-Netzwerk für den Handel bei der Börse für strukturierte Produkte einstellen. Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen Hongkong und Frankfurt läuft der Scoach-Handel von 16 Uhr bis 3 Uhr. Dabei steht das gesamte Angebot von rund 400000 handelbaren Hebelprodukten zur Verfügung. Der Handel unterliegt der Regulierung der deutschen Aufsichtsbehörden.

Eurex: Software- Upgrade

Die Terminbörse Eurex hat Anfang November dieses Jahres ein neues Software- Release eingeführt. Die Version 14.0 soll umfassendere Auswahlmöglichkeiten und mehr Flexibilität bei der Anbindung an das Eurex-Netzwerk bieten. Die drei neu entwickelten Schnittstellen Eurex Market Data Interface, Eurex FIX Gateway und FIXML Clearing API basieren auf den Branchenstandards FIX und FIXML. Als Ergänzung zu den bereits verfügbaren Hochgeschwindigkeitszugängen richten sich die neuen Schnittstellen an Handels- und Clearing-Teilnehmer, für die die Latenzzeit eine untergeordnete Rolle spielt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X