Gespräch des Tages

Bayern-LB - Das Risiko Hypo Alpe Adria

Ein für die Bayern-LB wenig erfreuliches Szenario errechnet Moody's aus den möglichen Risiken im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria (HAA). Grundlage dafür ist die Entscheidung der österreichischen Regierung, die Halter von garantierten nachrangigen Anleihen und Krediten bei der Restrukturierung/Abwicklung der HAA stark zu beteiligen. Sollten sämtliche bestehenden Forderungen der Bayern-LB gegenüber der HAA in Höhe von 2,32 Milliarden Euro von einem Ausfall bedroht sein, würde die Bank eventuell von der Aufsicht oder vom Wirtschaftsprüfer dazu verdonnert werden, entsprechende Vorsorge zu treffen. Moody's sieht dafür zwar keine hohe Wahrscheinlichkeit, hat aber trotzdem die möglichen Implikationen berechnet.

Nach den Ausführungen der Ratingagentur käme die Kapitalbasis der Bank durch den Ausfall unter Druck und die von der Europäischen Kommission der Bank auferlegten Rückzahlungen von Kapitalhilfen an den Haupteigentümer, den Freistaat Bayern, in Höhe von weiteren vier Milliarden Euro (bis Ende 2019 rückzahlbar), wären teilweise gefährdet. Die Bank würde dadurch aus Sicht der Agentur allerdings nicht destabilisiert. Sollten für die gesamten Forderungen gegenüber der HAA in Höhe von 2,32 Milliarden Euro ergebniswirksame Wertberichtigungen zu erfolgen haben und gleichzeitig die 800 Millionen Euro an den Freistaat überwiesen werden, würde die harte Kernkapitalquote von derzeit 13,7 Prozent auf elf Prozent zum Jahresende 2014 fallen.

Unter Berücksichtigung der kompletten vier Milliarden Euro an Kapitalrückzahlungen an den Freistaat, würde die Quote zum 31. Dezember 2019 sogar auf 7,5 Prozent fallen. Um einen ausreichenden Puffer über die Grenze von acht Prozent an hartem Kernkapital auszuweisen, müsste die Bank die risikogewichteten Aktiva (risk weighted assets) um 17 Prozent reduzieren. Moody's hält dies prinzipiell für machbar. Ob es aber letztlich nötig sein wird, ist noch offen. Die Agentur weist an vielen Stellen im Text darauf hin, dass das Gesetz der österreichischen Regierung auf schwachen Beinen steht. Der Vorstand der Bayern-LB und der bayerische Finanzminister haben bereits deutlich gemacht, dass sie alle Rechtsmittel gegen die Pläne der österreichischen Regierung und das Sondergesetz zur Hypo Alpe Adria ausschöpfen wollen.

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