Bankenchronik

25. September 2012 bis 4. Oktober 2012

Die italienische Bank Intesa Sanpaolo will rund 1 000 Filialen schließen oder zusammenlegen. Bislang hatte das italienische Kreditinstitut in ihrem Geschäftsplan 2011 bis 2013 lediglich 400 geplante Schließungen genannt.

Die Private-Label-Fonds des Münchner Unternehmens VVO Haberger AG werden künftig von der BNY Mellon KAG aufgelegt und verwaltet. Neben den KAG-Dienstleistungen sind in dem Mandat auch Custody- und Depotbankservices enthalten.

Die dänischen Regionalbanken Salling Bank und Vinderup Bank planen eine Fusion. Den Vinderup Bank Aktionären wird angeboten, ihre Aktien im Verhältnis 4,25:1 in Aktien der Salling Bank zu tauschen. Nach der Fusion wird das gemeinsame Kreditinstitut auf eine Bilanzsumme von rund drei Milliarden Dänische Kronen (rund 430 Millionen Euro) kommen.

Der Bundesrat hat das Gesetz zum Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland zur Vermeidung der Doppelbelastung bei der Bankenabgabe gebilligt. Das Abkommen vom 7. Dezember 2011 vermeidet Doppelbelastungen britischer und deutscher Institute, die in beiden Ländern tätig sind. Mit der "Bank Levy" erhebt Großbritannien die Abgaben auf Ebene der Muttergesellschaft von Finanzinstitutsgruppen einschließlich auswärtiger Tochtergesellschaften. Niederlassungen ausländischer Institute sind darüber hinaus ebenfalls zahlungspflichtig, sodass es zu einer Doppelbelastung kommen kann. In Fällen, in denen beide Staaten berechtigt sind, die Abgabe zu erheben, wird diese angerechnet. Das Abkommen tritt rückwirkend zum 1. Januar 2011 in Kraft.

Die Deutsche Bank hat ihr in London ansässiges Management von europäischen Gewerbehypotheken an den US-amerikanischen Kreditspezialisten Situs veräußert. Betroffen sind nach Angaben von Moody's Servicevereinbarungen für insgesamt neun Verbriefungen, denen 83 Finanzierungen in Großbritannien und Kontinentaleuropa mit einem Gesamtvolumen von 5,8 Milliarden Euro unterliegen.

Zur Intensivierung ihrer Kfz-Versicherungsaktivitäten planen die Volkswagen Financial Services AG und die Allianz SE eine neue strategische Partnerschaft in Form eines Joint Ventures. Nach Abschluss der finalen Verträge und vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen sowie weiteren behördlichen Genehmigungen wollen die beiden Partner zum 1. Januar 2013 ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, an dem die Volkswagen Financial Services AG 51 Prozent und die Allianz Gruppe 49 Prozent der Anteile halten wird. Die Stimmrechte sollen zu 51 Prozent bei der Allianz Gruppe und zu 49 Prozent bei der Volkswagen Financial Services AG liegen. Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in Braunschweig haben. Ab dem 1. April 2013 soll das Unternehmen mit dem geplanten Namen "Volkswagen Autoversicherung AG" den Kunden des Volkswagen Konzerns Versicherungen für ihre Autos anbieten.

Die Deutsche Bank fusioniert ihre beiden Töchter in Polen. Zusammen beschäftigen die auf das Investment Banking ausgerichtete Deutsche Bank Polska und die auf das Retailgeschäft spezialisierte Deutsche Bank PBC 2 400 Mitarbeiter. In etwa 18 Monaten soll die Integration abgeschlossen sein.

Das zur Reederei Ahrenkiel gehörende Emissionshaus Fondshaus Hamburg und die Essener Hochtief Solutions AG haben gemeinsam eine neue Gesellschaft für Immobilieninvestitionen gegründet, an denen die Gesellschafter mit je 50 Prozent beteiligt sind. Das neue Unternehmen "FHH Fondshaus Hamburg Immobilien" (FHHI) soll im vierten Quartal 2012 seinen Geschäftsbetrieb aufnehmen und sich in erster Linie um die Initiierung von Geschlossenen Immobilienfonds kümmern. Die Gründung der neuen Gesellschaft steht unter Vorbehalt der Freigabe durch die zuständige kartellrechtliche Behörde.

Die IKB Deutsche Industriebank AG hat die Rückführung der Garantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) fortgesetzt und weitere 250 Millionen Euro vorzeitig zurückgegeben. Damit beläuft sich der aktuelle Garantierahmen der IKB auf 1,5 Milliarden Euro, von denen die Hälfte bereits am 1. Februar nächsten Jahres ausläuft. Spaniens Banken und Sparkassen benötigen zur Rekapitalisierung im schlimmsten angenommenen Wirtschaftsszenario Kapitalspritzen in Höhe von 59,3 Milliarden Euro. Dies haben die Stresstests ergeben, die die Management-Beratung Oliver Wyman im Auftrag der Madrider Regierung und der Zentralbank unternommen hatte. Im günstigsten und wahrscheinlicheren Szenario reduziert sich dieser Bedarf auf 25,9 Milliarden Euro. Bereits im Juni hatten Oliver Wyman und Roland Berger in einem ersten und global angelegten Stresstest einen Bedarf von bis zu 62 Milliarden Euro festgestellt.

Der italienische Unternehmer und Gründer des börsennotierten Luxusunternehmens Tod's, Diego Della Valle, hat für 50 Millionen Euro 15,25 Millionen Aktien der Unicredit S.p.A. erworben und hält damit 0,26 Prozent des Aktienkapitals der Mailänder Großbank. Gemäß einer Auflistung der Mailänder Börsenaufsicht Consob kontrollieren aktuell die Stiftungen der Sparkasse von Turin, von Verona und Carimonte noch 10,4 Prozent der Unicredit-Anteile. Ausländische Investoren wie der Finanzinvestor Aabar, Pamplona, Blackrock, Capital Research Management, die Central Bank of Libya und die International Petroleum Investment Company sowie die Allianz SE halten zusammen knapp 24 Prozent.

Als erste Sparkasse in Hessen und Thüringen hat die Nassauische Sparkasse ( Naspa), Wiesbaden, einen eigenen Corporate Governance Kodex eingeführt. In einer zwölfseitigen Broschüre formuliert das Institut auf einen Blick alle in der Naspa geltenden Grundsätze der Unternehmensführung und -überwachung - auch solche, die über die geltenden gesetzlichen Vorgaben und die Verpflichtungen von Vorstand und Verwaltungsrat hinausgehen. Das Hauptziel der Broschüre ist es, das unternehmerische Handeln der Naspa nach innen und außen transparenter zu machen.

Gemäß einer Mitteilung der MKB Bank Zrt. an die Budapester Börse wird die Bayern-LB erneut Kapital an ihre ungarische Tochter überweisen. Die Kapitalzufuhr in Höhe von 230 Millionen Euro soll Ende Oktober 2012 stattfinden und war notwendig geworden, da die MKB zuletzt hohe Verluste eingefahren hatte und darüber hinaus die Kapitalanforderungen der ungarischen Finanzaufsicht steigen.

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