Bankenchronik

24. Oktober 2012 bis 6. November 2012

Die Deka Investment GmbH hat die Prinzipien der Vereinten Nationen für nachhaltiges und verantwortungsvolles Investment (United Nations Principles for Responsible Investment, UN-PRI) unterzeichnet. Mit diesem Abkommen verpflichten sich institutionelle Investoren, nachhaltig und im Sinne der Gesellschaft verantwortungsbewusst zu agieren. Die PRI-Richtlinien wurden 2005 auf Initiative des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan von einer internationalen Gruppe institutioneller Investoren entwickelt.

Die KGAL GmbH & Co. KG hat sich für Sal. Oppenheim jr. & Cie. als Verwahrstelle für alle neuen geschlossenen Fonds entschieden. Das Emissionshaus ist nach eigenen Angaben der erste Fondsinitiator, der sich im Vorgriff auf die Neuregelung im Rahmen der EU-Richtlinie zur Regulierung alternativer Investmentfonds (AIFM) für eine Verwahrstelle entschieden hat. An der KGAL ist neben Commerzbank (40 Prozent), Bayern-LB (30 Prozent) und Hamburger Sparkasse (15 Prozent) die Tochter der Deutschen Bank selber mit zehn Prozent beteiligt.

Angesichts der Ergebnisse der von Oliver Wyman durchgeführten Stresstests hat die Sparkasse Ibercaja aus Zaragoza Abstand von einer Fusion mit den Sparkassengruppen Liberbank und Caja 3 genommen. Nach Berechnung der Beratungsgesellschaft wiese dieser Fusionsverbund in dem adversen Wirtschaftsszenario eine Kapitallücke von 2,1 Milliarden Euro auf.

Die fünf Partner der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe (ABL Group) haben eine Realteilung ihrer Beteiligungen beschlossen. Dabei sollen die Gesellschaften Aragon AG und Altira AG sowie die Silvia Quandt & Cie. AG durch Management Buyouts und zusätzliche Investoren aus der Gruppe he rausgelöst und eigenständig am Markt positioniert werden. Das bislang als Silvia Quandt & Cie firmierende Wertpapierhaus bekommt mit der PVM Private Values Media AG einen neuen Kernaktionär und wird in FCM Frankfurt Capital Markets umbenannt. Silvia Quandt und ihr Sohn Golo waren bereits 2011 als Gesellschafter ausgeschieden.

Für eine Million Euro verkauft Société Générale ihre verlustbringende griechische Tochter Geniki Bank an die Piraeus Bank in Athen. Die französische Großbank hat sich gegenüber dem Käufer dazu verpflichtet, insgesamt 444 Millionen Euro zu investieren. Dabei sollen 281 Millionen Euro, wie von der griechischen Notenbank gefordert, das Eigenkapital von Geniki stärken, und für 163 Millionen Euro sollen von der Piraeus Bank ausgegebene Anleihen gezeichnet werden.

Der niederländische Finanzkonzern ING trennt sich von weiteren Einheiten im Versicherungsgeschäft in Asien und veräußert für 1,6 Milliarden Euro die Gesellschaften in Hongkong, Macau und Thailand an die Pacific Century Group (PCG). Die Transaktion muss noch von den Regulatoren genehmigt werden und soll im ersten Quartal 2013 abgeschlossen sein.

Die US-amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnote der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena (MSP) um zwei Stufen von "Baa3" auf "Ba2" gesenkt und damit die Kreditwürdigkeit der ältesten Bank der Welt auf Ramschniveau ("Junk") herabgestuft.

Für insgesamt 5,9 Milliarden US-Dollar verkauft die zweitgrößte US-Supermarktkette Target ihr Kreditkartengeschäft an die kanadische TD Bank. Gleichzeitig vereinbarten beide Unternehmen, dass die TD Bank in den nächsten sieben Jahren das künftige Kreditkartengeschäft für den Supermarkt übernimmt.

Wegen Betrugs mit Hypothekenkrediten im Zusammenhang mit dem Immobilienfinanzierungsprogramm "Hustle" hat das US-amerikanische Justizministerium die Bank of America auf eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz verklagt.

Der Bundestag hat Ende Oktober einen Gesetzesentwurf gebilligt, mit der die 2002 gestartete Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu einer schlagkräftigeren Behörde ausgebaut werden soll. Darüber hinaus soll es künftig einen Ausschuss für Finanzstabilität geben, der Fehlentwicklungen auf dem Markt schneller erkennen und entsprechende Empfehlungen geben soll.

Um den asiatischen Lebensversicherungsmarkt zu erschließen, hat die Allianz SE eine Kooperation mit HSBC vereinbart. Die britische Großbank soll in der Region zehn Jahr lang die Lebensversicherungen des deutschen Unternehmens exklusiv vertreiben. Hierfür zahlt die Allianz 77 Millionen Euro an HSBC und übernimmt für 14 Millionen Euro das Lebensversicherungsgeschäft der britischen Bank in Taiwan.

Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg & CO hat eine Geschäftsstelle in München eröffnet. Bislang ist die größte deutsche Privatbank in Frankfurt und Köln sowie über Tochterbanken in zehn weiteren Städten vertreten.

Die IKB Deutsche Industriebank AG hat weitere SoFFin-Garantien vorzeitig zurückgegeben. Die Rückgabe in Höhe von 100 Millionen Euro betraf eine eigentlich erst im Februar 2013 fällige Anleihe, die nun vollständig getilgt ist. Der aktuelle SoFFin-Garantierahmen der IKB wurde damit auf 750 Millionen Euro reduziert.

Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, hat den Verkauf ihres 96-prozentigen Anteils an der ukrainischen Bank Forum an die ukrainische Smart Group abgeschlossen. Die Aufsichtsbehörden haben der im Juli vereinbarten Transaktion zugestimmt. Die Bank hat angekündigt, dass der Abschluss des Verkaufs im vierten Quartal 2012 zu einer außerordentlichen Belastung in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von rund 200 Millionen Euro führen wird.

Die Versicherungsgruppe Ergo will ihre Präsenz auf den asiatischen Märkten stärken und hat mit der indischen Avantha Gruppe ein Joint-Venture-Abkommen unterzeichnet. Die zukünftige Avantha Ergo Life Insurance Company mit Sitz in Mumbai soll ab Anfang 2014 Lebensversicherungen für Privatkunden anbieten. Ergo wird an dem Joint Venture zunächst mit 26 Prozent beteiligt sein.

Die in München ansässige Deutsche Unternehmensbeteiligungen AG (Dubag) hat den Zuschlag für die Magic Media Company TV-Produktionsgesellschaft mbH (MMC) aus dem Besitz der Sparkasse Köln-Bonn erhalten. Die Sparkasse kommt mit diesem Verkauf einer Auflage der EU-Kommission nach, wonach sie sich von Beteiligungen zu trennen hat, die nicht zu ihrem Kerngeschäft gehören.

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