Bankenchronik

24. November 2006 bis 7. Dezember 2006

Über die BBW Beteiligungsgesellschaft mbH haben die M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA, Hamburg, und mehrere private Investoren Ende November dieses Jahres eine Vereinbarung zum Erwerb der Degussa Bank GmbH, Frankfurt am Main, von der ING-DiBa AG, Frankfurt am Main, unterzeichnet. Über die Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Degussa Bank soll weiterhin selbstständig in ihrem Geschäftsfeld agieren, eine Integration und Vernetzung mit den Aktivitäten im klassischen Privatbankgeschäft erfolge nicht.

Zu 100 Prozent übernimmt die Dresdner Factoring AG ihren Wettbewerber Tewefa Factoring AG, Frankfurt am Main. Der Verkauf des Unternehmens durch den Hauptaktionär Helmut Schlitt diene der Nachfolgeregelung, heißt es von dem Institut. Die Akquisition werde sich auf das für 2006 angestrebte Unternehmensergebnis der Dresdner Factoring nur marginal auswirken. Ein konkreter Kaufpreis wird nicht genannt, dieser soll das Vierfache des für 2007 erwarteten EBIT (Earnings before interest and Tax) der Tewefa Factoring betragen. Die übernommene Gesellschaft wurde zum 1. Dezember 2006 in der Dresdner Factoring konsolidiert.

Gegen Zahlung von Geldauflagen in Höhe von insgesamt 5,8 Millionen Euro hat die 10. Große Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Düsseldorf das als Mannesmann-Prozess bekannt gewordene Verfahren um Millionenprämien im Zuge der Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch die britische Vodafone eingestellt (siehe auch Gespräch des Tages in Kreditwesen 23-2006).

Die Hamburger Sparkasse AG (Haspa) ist seit Anfang Dezember dieses Jahres Mitglied im Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), Berlin. Im VDP sind damit fast 30 Mitglieder zusammengeschlossen. Mit der Novellierung der Pfandbriefgesetzgebung im Jahr 2005 wurde für die Haspa die gesetzliche Grundlage für ihre Pfandbriefaktivitäten geschaffen, im April 2006 platzierte sie ihren ersten Hypothekenpfandbrief in Höhe von 500 Millionen Euro.

Ihr Finanzierungsgeschäft im Bereich Transport Infrastructure gibt die DVB Bank AG, Frankfurt am Main, auf. Dazu soll das Kreditportfolio von rund 0,67 Milliarden Euro verkauft werden. Künftig will sich das Institut auf die Geschäftsbereiche Shipping, Aviation und Land Transport konzentrieren. Der Geschäftsbereich Transport Infrastructure trug zuletzt 4,9 Prozent zu den Erträgen des DVB Konzerns bei, der Anteil dieses Bereiches am gesamten Trans-port-Finance-Portfolio der DVB wird auf 5,8 Prozent beziffert. Das Kreditvolumen verteile sich weltweit auf 28 Projekte mit den Schwerpunkten Seehäfen, Flughäfen und Mautstraßen.

Für rund 16 Milliarden US-Dollar in Aktien übernimmt die amerikanische Bank of New York ihren Wettbewerber Mellon Financial. An der künftigen The Bank of New York Mellon Corp. werden die Anteilseigner von Mellon mit 37 Prozent beteiligt. Zusammen verwahren die beiden Custodians ein Vermögen von rund 16,6 Billiarden US-Dollar, wird mitgeteilt. Abgeschlossen werden soll die Fusion, die Zustimmung von Aktionären und Aufsicht vorausgesetzt, im dritten Quartal 2007.

Gemeinsam wollen die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und der Vermögensverwalter AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Köln, eine von dem Frankfurter Geldhaus finanzierte Plattform für Kreditderivate betreuen. Demnach soll Axa für das Portfoliomanagement der New-Lands Financial verantwortlich sein, die Bank sei zuständig für Risikomanagement, Infrastruktur und operative Dienstleistungen. Die speziell gegen Insolvenz geschützte Plattform soll mit 125 Millionen US-Dollar an Eigenkapital ausgestattet werden, heißt es von der Bank.

Von neun auf fünf Standorte verkleinert die Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG (SI), Frankfurt am Main, ihr Niederlassungsnetz. Die bislang in Duisburg, Karlsruhe, Köln und Mainz wahrgenommenen Aufgaben sollen bis Ende des dritten Quartals beziehungsweise Anfang des vierten Quartals 2008 auf bestehende Standorte verlagert werden.

Den länger andauernden Streit um den gesetzlichen Bestandsschutz für den Namen "Sparkassen" haben die EU-Kommission und die Bundesregierung beigelegt. Konkret hat die Brüsseler Behörde das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen § 40 KWG, der den Namensschutz absichert, eingestellt. Umgekehrt sollen künftige Fälle von Sparkassen-Privatisierungen nach EU-Recht behandelt werden. Durch die Einigung soll nun auch der nach einem EU-Beihilfeentscheid geforderte Verkauf der Landesbank Holding Berlin vorangebracht werden.

Von Mitte 2007 an wollen die genossenschaftlichen Sparda-Banken ihre Electronic Cash (EC)-Karten sukzessive durch Bankkarten ersetzen, die auf dem Debitkartensystem Maestro von Mastercard basieren. Damit soll das Bezahlen wie auch das Abheben von Bargeld im In- und Ausland über ein einheitliches Verfahren abgewickelt werden. Das System erfüllt laut Mastercard bereits die Anforderungen an den künftigen einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum (Sepa).

Die Ergebnisse der zweiten Auswirkungsstudie zu den künftigen Solvabilitäts- und Eigenkapitalvorschriften (Solvency II) hat der europäische Ausschuss für die Versicherungsaufsicht (Ceiops) vorgelegt. Demnach werden im Durchschnitt die versicherungstechnischen Rückstellungen eher sinken, während das Solvenzkapital steigt. Auch wenn die Annahmen der Studie vorläufig seien habe sich damit die hohe Belastbarkeit des Sektors bestätigt.

Seine 36,5-prozentige Beteiligung an der Universal-Investment-Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main, hat das Frankfurter Bankhaus Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA halbiert. Die freigewordenen Anteile gingen in gleichen Teilen an die Berenberg Bank, das Bankhaus Lampe sowie die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die damit jeweils von 18,2 auf 24,4 Prozent aufstockten. Die Privatbank Merck Finck & Co, München, bleibt weiterhin mit 8,5 Prozent beteiligt.

In Manama, Bahrain, hat die Hannover Rück eine hundertprozentige Tochtergesellschaft gegründet. Die Hannover ReTakaful B.S.C. (c). soll weltweit Rückversicherung nach islamischem Recht zeichnen (so genanntes Retakaful-Geschäft). Im September hatte die Central Bank of Bahrain (CBB) - ehemals Bahrain Monetary Agency eine entsprechende Lizenz erteilt.

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