Bankenchronik

22. Juni 2007 bis 5. Juli 2007

Über ihre österreichische Tochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) will die italienische Großbank Unicredit bis zu 100 Prozent der Anteile an der kasachischen ATF Bank erwerben. Der Kaufpreis wird auf rund 1,7 Milliarden Euro beziffert. Der Abschluss der Transaktion ist für das zweite Halbjahr 2007 geplant, der Kaufbetrag soll dann noch um 50 Prozent des Nettogewinns des kasachischen Instituts angepasst werden. Die ATF Bank verfügt nach eigenen Angaben über eine Bilanzsumme von 6,3 Milliarden Euro und einen Marktanteil von 12 Prozent.

Für einen nicht genannten Betrag hat die Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln, dreiprozentigen Minderheitsanteil an dem in London angesiedelten Alternative Asset Manager GLG Partners LP erworben. Das Unternehmen verwaltetet nach eigenen Angaben ein Vermögen von über 20 Milliarden US-Dollar.

Darüber hinaus übernimmt Sal. Oppenheim vom US-amerikanischen Partner Prudential Financial, Inc. of the United States (PFI) dessen 50 Prozent der Anteile am Joint Venture Oppenheim Pramerica. Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden soll die Transaktion zum 30. Juni dieses Jahres wirksam werden. Das Joint Venture besteht aus dem deutschen Fondsanbieter Oppenheim Pramerica Fonds Trust GmbH und der Oppenheim Pramerica Asset Management S.à r.l., einem in Luxemburg ansässigen Anbieter von Fondsadministrationsdienstleistungen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Einstimmig haben die Vertreterversammlungen der Volksbank Hamburg und der Hamburger Bank einer Fusion der beiden genossenschaftlichen Häuser zur Hamburger Volksbank zugestimmt. Mit einer addierten Bilanzsumme von rund 1,5 Milliarden Euro sieht sich das Institut unter den 60 größten Kreditgenossenschaften in Deutschland. Nach der Eintragung ins Genossenschaftsregister im Juli soll im September dieses Jahres mit der technischen Zusammenlegung begonnen werden.

Ihre erste italienische Filiale in Mailand hat die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, Ende Juni dieses Jahres offiziell eröffnet. Nach dem Erwerb einer Beteiligung von 25 Prozent der Cassa Centrale Banca Credito Cooperativo del Nordest in diesem Jahr sei die Filialeröffnung der Filiale ein weiterer Schritt, die Bindungen zwischen der DZ Bank Gruppe und dem genossenschaftlichen Bankensektor in Italien zu stärken.

Eine Banklizenz hat die Ebay-Tochter Paypal erworben. Das Unternehmen, das bisher als Paypal (Europe) Ltd. von London aus agierte, hat seinen Sitz nach Luxemburg umgelegt und firmiert fortan als Paypal (Europe) S.à.r.l. & Cie, S. C. A. (Paypal Luxemburg).

Ihr verbleibendes Paket von 2,2 Prozent an der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG hat die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München, im Rahmen eines Optionsprogramms veräußert. Die bestehende Vertriebskooperation mit dem Rückversicherer soll fortgesetzt werden.

Einen Großteil seiner Versicherungsaktivitäten in Belgien veräußert der niederländische Allfinanzkonzern ING an den belgischen Versicherer P & V Verzekeringen. Für die Produkte im Segment Broker and Employee Benefits will P & V 750 Millionen Euro zahlen. Der Abschluss des Geschäfts wird für das zweite Halbjahr 2007 in Aussicht gestellt.

Unter dem Namen Zao Toyota Bank hat der Automobilhersteller Toyota eine Autobank in der Russischen Föderation gegründet. Das Institut ist eine gemeinsame Tochter der deutschen Toyota Kreditbank GmbH (99 Prozent) sowie der Toyota Leasing GmbH (ein Prozent) und sieht sich nach der Vergabe der beantragten Banklizenz durch die russische Zentralbank als erste herstellerabhängige Autobank in dem Land.

Für eine Summe von 2,34 Milliarden US-Dollar übernimmt die französische Société Générale die Aktienmehrheit an der russischen Rosbank. Nach der vorzeitigen Ausübung einer Option wird Soc-Gen 50 Prozent plus eine Aktie an dem Institut halten.

Seit Mitte Juni dieses Jahres firmiert die AMB Generali Asset Managers, der Fonds- und Vermögensverwalter der AMB Generali Gruppe, unter dem neuen Namen Generali Investments Deutschland. Bereits im Februar dieses Jahres waren die Vermögensverwaltungseinheiten in Deutschland, Italien und Frankreich in die neue Generali Investments S.p. A. integriert worden.

Der französische Finanzdienstleister Caceis will bis zum Jahresende 2007 die Wertpapierabwicklung und -verwahrung der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG
(HVB), München, übernehmen. Beide Unternehmen, die bereits seit Mitte März 2007 exklusive Verhandlungen führten, haben Anfang Juli dieses Jahres einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Anfang Juli dieses Jahres hat der sächsische Landtag durch die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes die Umwandlung der Landesbank Sachsen (Sachsen-LB), Leipzig, in eine Aktiengesellschaft beschlossen. Das im Rahmen der seit 2005 laufenden strategischen Neuausrichtung umgesetzte Vorhaben vereinfacht unter anderem den Anteilserwerb durch Dritte und wurde vom Vorstand des Instituts ausdrücklich begrüßt.

Das grenzüberschreitende Custody-Geschäft für institutionelle Investoren übernimmt die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, für die Türkiye Garanti Bankasi A. S. Der Erwerbsprozess ist nach Angaben des Frankfurter Geldhauses bereits abgesclossen.

Nach dem Wettbewerber Blackstone plant auch der US-amerikanische Finanzinvestor KKR seinen Börsengang. Der Antrag auf Zulassung an der New Yorker Börse wurde eingereicht. Das IPO soll in der zweiten Jahreshälfte 2007 stattfinden.

Wesentliche Bestandteile des geplanten Zusammenschlusses haben die Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG (DG Hyp), Hamburg, und die Münchener Hypothekenbank eG (Münchener Hyp) in einer Grundsatzvereinbarung festgelegt. Demnach wird das Münchener Institut ihren Geschäftsbetrieb zunächst auf eine Zwischengesellschaft ausgliedern und in der Rechtsform einer Genossenschaft bestehen bleiben. Die Zwischengesellschaft wird danach mit der DG Hyp zusammengeführt, so dass im Ergebnis die Münchener Hypothekenbank (alt) und mehrheitlich die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, an der neuen Münchener Hypothekenbank AG beteiligt sein werden.

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