En liten läcka kan sänka ett stort skepp

- Ein kleines Leck kann ein großes Schiff versenken, so ein schwedisches Sprichwort. Doch zunächst konnte beim diesjährigen Immobilientalk der Helaba von einem annehmbaren Neugeschäft im ersten Halbjahr 2015 berichtet werden. Von 5,5 Milliarden Euro inklusive Prolongationen sprach Jürgen Fenk, für das Immobiliengeschäft zuständiges Vorstandsmitglied, durchaus zufrieden. Und er sieht ein weiterhin stabiles Geschäft für die Helaba, mit Wachstumschancen in Nordeuropa.

Leck schlägt hier also keiner. Das mittel- und langfristige Neugeschäft des Jahres 2014 belief sich auf 9,6 Milliarden Euro. Und auch wenn man das aktuelle Ergebnis des ersten Halbjahres nicht verdoppeln könne, so sei ein Ganzjahresergebnis 2015 in ähnlicher Größenordnung realistisch - vorausgesetzt, der Margenverfall setzt sich nicht fort, dann dürfte mit weniger zu rechnen sein. Michael Berger, Verantwortlicher für die Inlands-Immobilienfinanzierung, stellte heraus, dass gerade in Deutschland der Markt "sehr heiß" sei. Der wachsende Bankenwettbewerb sorgt für geringere Margen und verstärkt den Trend - Stichwort: Knappheitsprinzip - weg von den Top-Assets, hin zu risikobehafteten Zweitlagen und Core+-Objekten, was wiederum die Renditen auch hier zusammenschmelzen lässt und den Margenverfall beschleunigt.

Doch als "nicht volumensgetriebener" Mensch betonte Fenk, das Geschäft mit dem gewohnten Maß an Risikoeinschätzung fortzuführen. Das Geschäftsvolumen wächst, wenn auch langsam, dafür umso kontrollierter. Es gelten Kosten- und Risikodisziplin, was sich in einer sinkenden Hit-Rate sowie in größeren durchschnittlichen Ticketgrößen bemerkbar macht. Doch reicht das scheinbar noch nicht, um den Eisberg sicher zu umschiffen.

Um möglichen Raum für Wachstum zu nutzen, der in Deutschland oder auch London und Paris nur noch schwer zu finden sein mag, lässt die Helaba den Blick schweifen - und zwar nicht wie viele in exotische Gefilde, sondern Richtung Skandinavien. Im Gespräch ist ein Büro in Stockholm; sicher ist noch nichts.

Den Entwicklungen will die Helaba ferner mit der Neustrukturierung ihres Syndizierungsgeschäftes gerecht werden, die sowohl das Untereinander der Banken als auch das Geschäft mit institutionellen Investoren und Sparkassen betrifft, auch um auf die jeweiligen Bedürfnisse bei der Finanzierungs-Strukturierung einzugehen. Die Neuordnung der Syndizierung sowie ein angestrebtes Syndizierungsneugeschäft seien "nicht nur risikogetrieben, man kann damit auch Geld verdienen", so Fenk. mb

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