Trotz spürbarer Angebotsknappheit hat die Wüstenrot Immobilien GmbH (WI), die bundesweit tätige Immobilienmaklergesellschaft der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W), ihre Vermittlungsleistung im ersten Halbjahr 2017 wieder deutlich gesteigert. Im Kerngeschäft Immobilienvermittlung stieg das Objektvolumen um 36 Millionen Euro auf 203 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 21,5 Prozent und ist zugleich das höchste jemals erzielte Halbjahresergebnis. Zuwächse gab es auch bei der Vermittlung von Finanzdienstleistungsprodukten.
Bei den Finanzdienstleistungsprodukten, darunter fallen in erster Linie vermittelte Baufinanzierungen, erhöhte sich das Vermittlungsvolumen um 9 Millionen Euro auf die neue Bestmarke von rund 29 Millionen Euro. Die Provisionserlöse der gesamten Vermittlungstätigkeit betrugen knapp 8,9 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund 17 Prozent.
Die positive Geschäftsentwicklung profitierte besonders vom 2016 eingeleiteten Ausbau der Vertriebswege. „Wer im hart umkämpften Markt wachsen will, muss neue Potenziale erschließen. Mit rein organischem Wachstum ist das nicht zu schaffen“, sagt Jochen Dörner, Geschäftsführer der WI.
Die WI hat 2016 damit begonnen, ihr Maklergeschäft in den Außendienst der Württembergischen Versicherungen als eigenen Vertriebsweg zu integrieren. Dies trägt erste Früchte: Die Maklerorganisation ist auf 160 Maklerinnen und Makler gewachsen, was einem Plus von rund 13 Prozent entspricht. Der Ausbau fand dabei vor allem im Vertrieb der Württembergischen Versicherungen statt. Bis Mitte 2017 wurden 27 neue Makler gewonnen, die dem Vertrieb der Württembergischen zugeordnet sind. 133 der 160 Makler gehören zum Vertrieb von Wüstenrot. Die 27 Makler im Außendienst der Württembergischen sind auf gleicher Vertragsbasis wie die Wüstenrot-Makler tätig und haben bereits in der Einarbeitungsphase einen ersten Wachstumsbeitrag geliefert: Das vermittelte Objektvolumen stieg von Null auf 17 Millionen Euro.
Mitte 2016 wurde auch der Bereich „Neubau/Bauträger und Investoren“ zu einem eigenen Vertriebsweg installiert. Hier sind alle vertrieblichen Aktivitäten rund um Neubauverkäufe für Bauträger und Investorengeschäfte gebündelt. Im ersten Halbjahr 2017 wurden Immobilien im Wert von 39 Millionen Euro vermittelt. Eine große Vermittlung eines Wohn- und Geschäftshauses in Berlin mit einem Volumen von 21 Millionen Euro ragt dabei besonders heraus.
Zudem sind 2017 drei neue Kooperationen gestartet. Damit verfolgt die WI weiter konsequent das Ziel, neue Potenziale für das Maklergeschäft zu erschließen. So wurden die seit längerem bestehenden beiden Kooperationen der Wüstenrot Bausparkasse mit dem dbb Vorsorgewerk in Berlin und dem Finanz- und Vermögensberater Plansecur aus Kassel auf das Gebiet der Immobilienvermittlung der WI ausgedehnt. Rund 1,3 Millionen Mitglieder des dbb Beamtenbund und Tarifunion und 60.000 Kunden von Plansecur haben künftig einen Zugang zum bundesweiten Immobilienangebot der WI. Kunden und Ansprechpartner werden regional vor Ort von den WI-Maklern betreut. Außerdem werden mit der Zustifterrente der kirchlich gemeinnützigen Stiftung Liebenau zukünftig gezielt Seniorenhaushalte angesprochen, die ihre Immobilie zu Lebzeiten verrenten möchten. Die Stiftung ist Träger zahlreicher Einrichtungen und Dienste der Alten- und Behindertenhilfe und bietet seit 15 Jahren Verrentungen an.
Von den neuen staatlichen Berufszulassungsregeln ist WI-Chef Dörner enttäuscht. Statt eine fachliche Eignung abzulegen, müssen sich Immobilienmakler nun alle drei Jahre für 20 Stunden fortbilden. „Die Hoffnungen auf einen Qualitätssprung der Maklerbranche haben sich leider durch den Wegfall des Sachkundenachweises nicht erfüllt“, findet Dörner. „Die neuen, deutlich abgespeckten Anforderungen erfüllen nicht die Ansprüche an ein professionelles Makler-Berufsbild.“
Für die WI ist das Grund und Ansporn zugleich weiter intensiv auf Fortbildung zu setzen. Aufbauend auf dem Lehrgang Immobilienvermittler (IHK) durchläuft der Außendienst deshalb Fachmaklerlehrgänge, die sich am konkreten Kundenbedarf orientieren. So werden zum Beispiel die Themen Immobilienvererbung, -verrentung und Neubau über das Europäische Bildungszentrum der Wohnungs-und Immobilienwirtschaft (EBZ) gelehrt und geprüft.
Die WI geht für das Gesamtjahr 2017 von einem deutlichen Umsatzwachstum aus. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist bei den Deutschen weiterhin ungebrochen. Niedrige Zinsen begünstigen trotz der gestiegenen Preise weiter den Erwerb. Voraussetzung für die positive Prognose ist, dass sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich verschlechtern. Von der Zusammensetzung der zukünftigen Bundesregierung wird abhängen, ob Regulierung oder Wachstumsanreize im Fokus stehen. Die Förderung des Wohnungsbaus in der nächsten Legislaturperiode ist aber aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes grundsätzlich zu erwarten. „Die WI arbeitet auch deshalb weiter kräftig am Ausbau der Maklerorganisation“, so Dörner.