Value-Marktdaten: Ende des Preisverfalls am Wohnungsmarkt in Sicht

Bild: Pixabay

Die Preise am Wohnungsmarkt fallen bundesweit weiter, doch der Preisrückgang ist flacht im zweiten Quartal 2023 abgeflacht. Auf Monatsebene wurden erstmals seit einem Jahr wieder steigende Wohnungspreise gemessen. Am Mietwohnungsmarkt steigen die Preise weiter, in einzelnen Städten sogar extrem. Der angespannte Mietmarkt sorgt für ein Ende des Preisverfalls am Kaufmarkt. Das sind Kernergebnisse der Immobilienmarktdaten zum zweiten Quartal 2023, die Value Data vorgelegt hat.

Dan Value Data Insights zufolge sind die  Angebotspreise für Wohnungen das vierte Quartal in Folge gesunken, mit −1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal flacht der Rückgang allerdings ab. Die Zahl offener Verkaufsvorgänge steigt noch weiter, der Zuwachs ist aber geringer als im Vorquartal. Im zweiten Quartal sind etwa 38 Prozent mehr Wohnungen im Angebot als im Vorjahresquartal. Auch bei den Preisen für Ein- und Zweifamilienhäuser, die das dritte Quartal in Folge gesunken sind, zeigt sich eine Abschwächung der Preisabschläge: Sie sanken im Vergleich zum ersten Quartal 2023 nur noch um 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wird wie für Wohnungen ein Abflachen der Angebotsausweitung gemessen. Zurzeit sind 38 Prozent mehr Häuser auf dem Markt als im selben Zeitraum des letzten Jahres.

Der Mietwohnungsmarkt wird davon unbeeindruckt teurer: Mit einem Plus von 0,9 Prozent steigen die Mieten wieder etwas stärker als im Vorquartal. Das Mietwohnungsangebot bleibt weiter sehr knapp und stagniert auf niedrigem und teils extrem niedrigem Niveau, wie etwa in Berlin.

„Das Ende des Preisverfalls ist in Sicht, wir sehen auf Monatsebene sogar bereits erste positive Preissignale. Nach einer Phase der Verunsicherung beginnt nun die Neuausrichtung des Marktes, hin zu einer neuen Stabilität.“ kommentiert Sebastian Hein, Leiter von Value Marktdaten und ergänzt: „Die ohnehin schon angespannte Situation an den Mietmärkten wird sich noch weiter verschärfen. Es droht eine Superknappheit. Diese aufziehende Superknappheit sorgt an den Wohnungsmärkten für eine Stabilisierung der Kaufpreise.“  „Im Gegensatz zum Investmentmarkt haben die Selbstnutzernachfrager weniger Alternativen und weniger Verhandlungsmacht“.

In den Metropolen insgesamt sanken die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen seit dem letzten Jahr um 5 Prozent. Dieser Rückgang wäre ohne die Entwicklung in der Bundeshauptstadt noch drastischer ausgefallen, dort stagnierten die Preise im Vergleich zum ersten Quartal 2022 (minus 0,1 Prozent). In Köln wird ein Minus von 5,6 Prozent verzeichnet, in Hamburg verbilligten sich gebrauchte Eigentumswohnungen um 10,2 Prozent, in Düsseldorf um 10,5 Prozent) und in Frankfurt am Main um 11,6 Prozent, Noch stärker fällt der Rückgang in München (minus12,5 Prozent) und Stuttgart (minus 14,2 Prozent) aus.  

Im Vergleich zum Vorquartal zeigt sich in Berlin sogar schon wieder ein kleines Plus bei der Preisentwicklung gebrauchter Eigentumswohnungen (0,1 Prozent), während das Vorzeichen in Düsseldorf (minus 0,5 Prozent), Köln (minus 0,9 Prozent), Hamburg (minus1,4 Prozent), Frankfurt am Main (minus1,8 Prozent) und München (minus 2 Prozent) weiterhin negativ ist.

Auch bei den Mieten sticht Berlin erneut heraus, dort explodierten die Mietpreise gebrauchter Wohnungen auf Jahressicht erneut (18,3 Prozent). Mit großem Abstand dahinter folgen Köln (5,5 Prozent) und München (4,1 Prozent), Hamburg (3,8 Prozent) sowie Düsseldorf (3,4 Prozent). In Frankfurt am Main (2,9 Prozent) und Stuttgart (1,6 Prozent) war der Anstieg am geringsten. Auch im Vergleich zum letzten Quartal sind die Mieten mit 3,2 Prozent in Berlin am stärksten gestiegen, dahinter folgen Hamburg (2,4 Prozent), Köln (2,2 Prozent), Frankfurt am Main (1,1 Prozent) und München (1 Prozent) sowie Stuttgart (0,9 Prozent). In Düsseldorf (0 Prozent) gab es keine Bewegung.

Auch in den B-14 Städten sind die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem letzten Quartal mit minus1,1  Prozent insgesamt rückläufig, in Mainz (minus4  Prozent), Bremen (minus 3,4  Prozent) und Karlsruhe (minus2,8  Prozent) ist der Rückgang am stärksten, Münster (1,4  Prozent) und Aachen (2,5  Prozent) liegen leicht im Plus. Auf Jahressicht gab es diesmal insgesamt einen klaren Rückgang um 8,7  Prozent, in Essen (minus 4  Prozent) war der Rückgang am kleinsten. Am stärksten sind die Preise in Hannover (minus 11,5  Prozent) und Mainz (minus11,8  Prozent) gefallen.

Bei den Mieten ist Karlsruhe mit einem Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal diesmal Spitzenreiter unter den B-14 Städten, vor Bremen (5,4 Prozent) und Essen (4,7 Prozent). Am Ende der Skala rangieren Aachen (1,5  Prozent), Hannover (1,5  Prozent) und Dresden (1  Prozent). Städte mit negativem Vorzeichen gibt es nicht. 

 

Noch keine Bewertungen vorhanden


X