Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen blickt besorgt auf die sinkenden Baugenehmigungszahlen. Genehmigt wurden laut Statistischen Bundesamt von Januar bis November 2022 nur 276 474 Wohnungen. Das waren 5,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 15,9 Prozent zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 10,1 Prozent.
„Der Rückgang war abzusehen, wir haben zuletzt im Dezember vor dieser Entwicklung gewarnt. Die erteilten Baugenehmigungen werden nicht zu mehr Bautätigkeit führen, unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist der Wohnungsneubau vollkommen unwirtschaftlich“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin. „Genehmigt heißt eben nicht gebaut. Wir befinden uns erst am Beginn einer rasanten Talfahrt. Die erteilte Baugenehmigung ist der Blick in die Vergangenheit, die Anträge wurden viele Monate zuvor gestellt, weit vor der jetzigen Krise. Unsere aktuelle Umfrage unter den BFW-Mitgliedsunternehmen hat gezeigt: Die Projekte liegen alle auf Eis. Es werden keine Anträge mehr gestellt, weil niemand mehr bauen kann. Es rechnet sich schlicht nicht, der Kipppunkt ist erreicht. Auch bei den Mehrfamilienhäusern werden die Zahlen dramatisch sinken."
Weil auch erteilte Baugenehmigungen nur die Option seien, bauen zu dürfen, und damit nur eine Wette auf die Zukunft, lautet die Forderung des BFW: „Die Anforderungen müssen runter, brauchen einen Realitäts-Check“.