Gute Nachrichten für (Bau-)Sparer: Nach dem Bundestag hat heute auch der Bundesrat eine Erhöhung der seit 1996 nicht mehr angepassten Wohnungsbauprämie (WoP) beschlossen. Im Detail soll die Prämie für eigene Sparleistungen mit Wirkung zum 1. Januar 2021 von derzeit 8,8 Prozent auf zehn Prozent zulegen, wobei der maximal geförderte Sparbetrag ebenfalls von derzeit 512 Euro für einen Alleinstehenden auf 700 Euro pro Jahr steigen soll. Für Paare gelten 1.400 Euro (bisher 1.024 Euro) als neue Obergrenze. Unter dem Strich erhöht sich die jährliche WoP von rund 45 Euro auf 70 Euro für Alleinstehende, was einer Steigerung der direkten Förderung von 55 Prozent entspricht. Ebenso gilt dies bei verheirateten beziehungsweise in einer eingetragenen Partnerschaft lebenden Bausparern, deren Wohnungsbauprämie von rund 90 Euro auf 140 Euro pro Jahr steigen soll.
Angehoben werden auch die Einkommensgrenzen für die Förderberechtigung: für Alleinstehende von bislang 25.600 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen auf 35.000 Euro, ein Plus von 36 Prozent. Für Verheiratete steigt der Grenzwert von 51.200 Euro auf 70.000 Euro. Die Reaktionen der Bausparkassen fielen wenig überraschend äußerst positiv aus. Bernd Hertweck, Chef der Wüstenrot Bausparkasse und Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen: „Die Neuregelung der Wohnungsbauprämie ist eine gute Sache für Millionen Vorsorgesparer und für die Wohneigentumsbildung in Deutschland. Sie stärkt die Bedeutung und die positiven Effekte des Bausparens für die Eigenkapitalbildung. Und sie kommt zur genau richtigen Zeit.“ „Die Wohnungsbauprämie“, so Hertweck, „ist für viele Sparer der entscheidend Impuls für einen langfristig orientierten Eigenkapitalaufbau. Für normalverdienende Haushalte wird es wieder leichter, sich einen Lebenstraum zu erfüllen.“ Laut Hertweck ist mangelndes Eigenkapital heute das größte Hindernis auf dem Weg zum Wohneigentum. Niedrige Bauzinsen seien dafür kein Ersatz – zumindest nicht für Normalverdiener.
Ähnlich sieht es Axel Guthmann, Verbandsdirektor der Landesbausparkassen: „Mit der Aufwertung der Wohnungsbauprämie ab 2021 haucht der Gesetzgeber einem wirksamen, aber lange vernachlässigten Instrument zur Stärkung der Vermögensbildung neues Leben ein.“ Die Wohnungsbauprämie sei eben auch deshalb so charmant, weil sie gerade Berufseinsteiger mit (noch) kleinem Einkommen anspreche und diese dazu bewegen könne, beizeiten etwas auf die Seite zu legen: „So baut sich über die Jahre fast unbemerkt ein Eigenkapitalpolster auf, das genau dann höchst willkommen ist, wenn das Thema Eigentumserwerb mit Mitte 30 virulent wird.“