Die Wiesbadener Aareal Bank AG hat heute eine Investorenvereinbarung mit den Investoren Advent und Centerbridge sowie anderen Investoren geschlossen. Dieses Bieterkonsortium, das unter „Atlantic Bid Co GmBH“ firmiert, hat demnach ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von 29,00 Euro je Aktie in bar vorgelegt. Das entspricht einer Bewertung in Höhe von 1,74 Milliarden Euro für das kürzlich in den S-Dax abgestiegene Institut. Neben einer Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent sollen bis zum Abschluss der Übernahme keine Abflüsse erfolgen, weshalb auch die zweite Dividende für 2020 (1,10 Euro) gestrichen wird.
Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal Bank AG haben dem Abschluss der Investorenvereinbarung einstimmig zugestimmt. Ein wesentlicher Grund dafür: Das Bieterkonsortium habe zugesagt, die Aareal-Bank-Gruppe in ihrer bestehenden Zusammensetzung fortzuführen. Konkret beabsichtige das Konsortium im Falle eines erfolgreichen Übernahmeangebots durch die Thesaurierung von Gewinnen in den kommenden Jahren organisches und anorganisches Wachstum in allen Segmenten zu unterstützen.
Ein Schwerpunkt der gemeinsam identifizierten Wachstumschancen bilde das Bankgeschäft, in dem in den kommenden Jahren erhebliche Skaleneffekte durch beschleunigtes Wachstum realisiert werden könnten. Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen peile die Bank für die kommenden circa fünf Jahre eine Steigerung des Kreditportfolios auf bis zu 40 Milliarden Euro an. Zudem soll der gemeinsam mit Advent als Minderheitseigentümer der Aareon für die Software-Tochter entwickelte Wertschöpfungsplan, der auf ein signifikantes Ergebniswachstum bis 2025 zielt, forciert werden.
Nach erfolgreichem Abschluss des Übernahmeangebots wird das Closing der Transaktion vorbehaltlich der regulatorischen Prozesse etwa Mitte 2022 erwartet. Das Angebot wird vollständig mit Eigenkapital finanziert.
Jochen Klösges, Vorstandsvorsitzender der Aareal Bank, erklärte zu der möglichen Transaktion: „Das große Interesse von Advent und Centerbridge und das beabsichtigte Angebot der Bieterin sind ein klarer Beleg für die Attraktivität und Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells. Wir haben in allen drei Segmenten erhebliches Wachstumspotenzial. In unseren Gesprächen sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir dieses Potenzial gemeinsam noch besser ausschöpfen können, durch kräftige Investitionen ebenso wie durch unsere kombinierte Expertise und unsere Marktzugänge. Das angekündigte Angebot ist deshalb im besten Interesse unseres Unternehmens und seiner Stakeholder."
Marija Korsch, Vorsitzende des Aufsichtsrats, sagte: „Wir waren eng in den Prozess eingebunden und haben das mögliche Angebot gemäß unseren Verpflichtungen und unter Einbeziehung externer Berater gründlich geprüft. Auf dieser Basis und nach eingehenden Gesprächen haben wir uns im Aufsichtsrat einstimmig für die Unterzeichnung der Investorenvereinbarung ausgesprochen."