Messeausgabe

Wir wollen auch Spießer sein!

Die LBS hat es schon damals gewusst. Es ist bereits zehn Jahre her, da sorgte der neue Werbespot der LBS mit dem pfiffigen Kommentar "Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden" für helle Aufregung in Deutschland. Ein eigenes Haus mit Garten, das wünscht sich nicht nur das kleine Mädchen aus der Bauwagen-Siedlung. Dies bestätigt nun auch die jüngste Umfrage der Allianz, welche ergeben hat, dass bereits jeder Vierte zwischen 20 und 30 Jahren konkrete Vorstellungen vom eigenen Heim hat.

Finanzielle Vorteile sind dabei zweitrangig, vielmehr geht es den meisten Befragten darum, ein eigenes Heim für die Familie zu besitzen und dabei unabhängig zu sein. Gleichwohl sind sich 60 Prozent der Studienteilnehmer bewusst, dass Immobilien zurzeit eine sichere Geldanlage bieten. Viele andere Möglichkeiten bieten sich auch kaum, bedenkt man, dass der Besitz von Eigenheim im Zuge der Finanzkrise die wohl zuverlässigste Geldanlage bietet. Wohn-Riester und die anhaltende Niedrigzinsphase unterstützen die Tendenz zur Investition ins Eigenheim. Die Allianz-Umfrage hat ergeben, dass zwar 72 Prozent der Befragten noch zur Miete wohnen, bereits knapp die Hälfte jedoch regelmäßig für die eigene Immobilie spart. Im Durchschnitt werden etwa 330 Euro monatlich zur Seite gelegt.

Es scheint, als sei der Traum vom Eigenheim tief in der Seele der jungen Deutschen verankert, berücksichtigt man die Tatsache, dass bereits ein Drittel der Befragten plant, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Immobilie zu erwerben. Weg vom Singleleben zur Miete in der Stadt, hin zum ruhigen Familienleben am Stadtrand mit freistehendem Haus und Garten zum Gemüse anbauen - das Spießertum als Lifestyle-Produkt scheint nun die Devise zu sein. (Lü)

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