Zukunft der Wohnungswirtschaft

Wohnungsmarkt Große Furcht vor Mietnomaden

Drei von vier Vermietern fürchten Opfer von Mietnomaden zu werden, das ergab eine Befragung der Immobilien Scout GmbH, Berlin, unter 2 265 Vermietern im Mai 2009. Über 96 Prozent aller Mietnomaden-Opfer sind bei Neuvermietungen inzwischen spürbar vorsichtiger geworden. Knapp zwei Drittel aller geschädigten Vermieter verlangen vor der Unterzeichnung eines neuen Mietvertrages eine Kautionszahlung in bar, 58,7 Prozent einen Gehaltsnachweis, 51,6 Prozent eine Bonitätsauskunft sowie 22,1 Prozent eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Von den Vermietern, die noch keinen Streit mit zahlungsunwilligen Mietern hatten, besteht nur jeder Zweite auf einen Einkommensnachweis, rund 46 Prozent vermieten nicht ohne eine Kautionsbarzahlung. Über 13 Prozent der Vermieter vertrauen nur auf ihre Menschenkenntnis. Um Mietnomaden wieder loszuwerden, nimmt jedes zehnte Betrugsopfer sein Recht selbst in die Hand. Die Vermieter räumen die Wohnung ohne Gerichtsbeschluss, tauschen das Schloss aus, stellen Strom und Wasser ab oder drohen den zahlungsunwilligen Mietern. Vor allem hohe Kosten und lange Verfahren treiben Vermieter in die Illegalität. Auf den Rechtsweg mit außerordentlicher Kündigung und Räumungsklage verlassen sich nur 58 Prozent der Opfer. Jeder fünfte Streit mit Mietnomaden zieht sich über ein Jahr hin und in 43 Prozent aller Fälle liegt der finanzielle Schaden über 10 000 Euro.

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