Neues vom Pfandbrief

Nachösterliche Ruhe

Am nachösterlichen Covered-Bond-Markt herrscht weitgehend Ruhe. Kurz vor den Feiertagen hatte noch die neuseeländische ASB Finance die Gunst der Stunde genutzt, um auf dem alten Kontinent nach Investoren für ihren sechsjährigen Covered Bond zu suchen. Mit 200 Millionen Schweizer Franken war die Emission jedoch vergleichsweise klein. Auf Euro umgerechnet fand der Covered Bond bei 88 Euro über Swap-Mitte seine Abnehmer. Danach wurde es zunächst still am Primärmarkt, was sicherlich auch an wenig erbaulichen Konjunkturmeldungen aus den USA lag.

Erst die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba) öffnete das Emissionsfenster einen Spalt breit. Nachdem das Institut hinsichtlich großvolumiger Neuemissionen zwölf Monate pausiert hatte, meldete es sich mit einem siebenjährigen Öffentlichen Pfandbrief in Höhe von einer Milliarde Euro zurück. Geschlossen wurde das Orderbuch bei einem Zeichnungsvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Versehen mit einem Kupon von zwei Prozent gelang die Platzierung zu 15 Basispunkten über Swap-Mitte. Darin zeigt sich, dass die Käufer neben der Qualität des Deckungsstocks auch den als gut angesehenen Ruf der Helaba berücksichtigten. Von allen drei großen Ratingagenturen war der Pfandbrief mit Bestnote versehen worden.

Dagegen musste die österreichische Unicredit Bank Austria am gleichen Tag für ihren neuen Öffentlichen Pfandbrief einen Spread von 88 Basispunkten über Swap-Mitte bieten, obwohl die Emission lediglich ein Volumen von 500 Millionen Euro hatte, einen Kupon von 2,625 Prozent bot und das Orderbuch zweifach überzeichnet war. Von Moody's hat die Emission ein "Aaa"-Rating, das jedoch unter Beobachtung steht. Aufgrund des starken Engagements österreichischer Banken in Osteuropa besteht bei Investoren und Ratingagenturen die Sorge, dass die Institute besonders stark unter der europäischen Staatsschuldenkrise leiden könnten. In der Folge weiteten sich seit Spätsommer 2011 die Spreads der österreichischen Pfandbriefe deutlich aus. Langsam engen sie sich jedoch wieder ein, haben aber noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht.

Außerdem wurde mit der Commonwealth Bank of Australia erneut ein Emittent aus Down Under im europäischen Primärmarkt aktiv. Der zehnjährige Covered Bond mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro wurde mit einem Spread von 89 Basispunkten über Swap-Mitte platziert.

Derweil möchte die Berlin-Hannoversche Hypothekenbank einen Teil ihrer ausstehenden Öffentlichen Pfandbriefe vorfristig zurückkaufen. Betroffen sind ein im August dieses Jahres fälliger Jumbo-Pfandbrief in Höhe von einer Milliarde Euro und mit einem Kupon von 3,75 Prozent, ein im Januar 2014 und ein im März 2017 fälliges Papier mit jeweils 1,25 Milliarden Euro und Kupon von 4,0 beziehungsweise 4,125 Prozent sowie eine im Mai 2019 fällige Emission mit einer Milliarde Euro und einer Verzinsung von 4,5 Prozent. Bis 3. Mai haben die Investoren Zeit, auf das Rückkaufangebot einzugehen. Am 9. Mai soll die Transaktion erfolgen.

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