Neues vom Pfandbrief

Wieder in Bewegung

Nachdem das erste Quartal am Primärmarkt für großvolumige Covered Bonds noch verhalten war, nahmen die Aktivitäten im April wieder zu. Den Reigen eröffnete die französische Tochtergesellschaft der HSBC, die HSBC SFH, mit einer Obligation à l'Habitat. Diese hatte eine Laufzeit von über 10,5 Jahren und ein Volumen von 1,25 Milliarden Euro. Der Kupon betrug zwei Prozent. Den Investoren wurde nach Meinung der Analysten aus der Nord-LB ein durchaus attraktiver Pickup über Staatsanleihen geboten, weshalb das Interesse an der Emission äußerst rege war. Insgesamt 160 Investoren ließen sich im Orderbuch registrieren. Aufgrund der hohen Überzeichnung wurde das Emissionsvolumen um 250 Millionen Euro erhöht und der Reoffer-Spread auf 35 Basispunkte über Swap-Mitte festgesetzt.

Nur einen Tag später folgte die BNP Paribas SFH als zweiter französischer Emittent ebenfalls mit einer Obligation à l'Habitat. Offeriert wurde das Papier mit einem Volumen von einer Milliarde Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren. Verzinst wird das investierte Kapital mit 1,375 Prozent. Das Orderbuch erreichte eine Größenordnung von vier Milliarden Euro, sodass der Covered Bond zu 22 Basispunkten über Swap-Mitte platziert worden ist.

Auch deutsche Emittenten waren wieder präsent. So stockte die HSH Nordbank einen bestehenden, bis 2016 laufenden Öffentlichen Pfandbrief um 250 Millionen Euro auf nunmehr 750 Millionen Euro auf. Mit der Emission reagierte die Bank nach eignen Angaben auf die verstärkte Nachfrage von institutionellen Investoren und Sparkassen. Aufgrund der guten Entwicklung am Sekundärmarkt wurde die mit 0,625 Prozent verzinste Schuldverschreibung zu zehn Basispunkten über Swap-Mitte platziert, während es zum ursprünglichen Emissionszeitpunkt noch elf Basispunkte gewesen waren.

Ebenfalls einen Öffentlichen Pfandbrief platzierte die Bayerische Landesbank. Sie sammelte damit für zehn Jahre 500 Millionen Euro ein, die mit 1,625 Prozent verzinst werden. Geschlossen wurde das Orderbuch bei einem Volumen von 700 Millionen Euro. Bei elf Basispunkten über Swap-Mitte fand die Schuldverschreibung am Markt seine Abnehmer.

Derweil gelangen der Münchener Hypothekenbank gleich zwei Emissionen im Benchmark-Format. Zunächst wurde ein achtjähriger Hypothekenpfandbrief mit einem Volumen von 750 Millionen Euro zu einem Preis von drei Basispunkten über Swap-Mitte begeben. Dabei verzeichnete das Institut eine äußerst rege Nachfrage, denn für Papier mit einem Kupon von 1,375 Prozent gingen insgesamt 66 Orders aus neun Ländern ein.

Wenig später platzierte das genossenschaftliche Kreditinstitut einen dreijährigen Hypothekenpfandbrief in Höhe von 200 Millionen britischen Pfund. Die Emission ist mit 20 Basispunkten über dem 3-Monats-Libor variabel verzinst. Von Moody's wird das Papier mit der Bestnote "Aaa" bewertet.

Von der deutschen Unicredit Bank wurde ein siebenjähriger Hypothekenpfandbrief mit einem Volumen von 500 Millionen Euro in die Vermarktung gegeben. Doch aufgrund der hohen Nachfrage standen im Orderbuch letztlich Zeichnungswünsche für 1,5 Milliarden Euro. Daraufhin wurde die Guidance heruntergenommen und letztlich bei 14 Basispunkten über Swap-Mitte festgeschrieben. Verzinst ist der Pfandbrief mit 1,25 Prozent.

Nach langer Abstinenz war im April auch wieder eine Sparkasse mit einer Benchmark-Emission am Markt aktiv. Der Hypothekenpfandbrief der Sparkasse Köln Bonn hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und eine Laufzeit von sieben Jahren. Ausgestattet mit einem Kupon von 1,125 Prozent zeichneten die Investoren das Papier zum Preis von neun Basispunkten.

Mit Crédit Mutuel-CIC gab ein weiteres französisches Institut eine Obligation à l'Habitat in den Markt. Damit refinanzierte die Bank für die nächsten sieben Jahre 1,25 Milliarden Euro zu einem Zins von 1,25 Prozent. Die Platzierung erfolgte zu 23 Basispunkten über Swap-Mitte, nachdem Orders über mehr als 2,0 Milliarden Euro eingegangen waren.

Mit einer 600 Millionen Euro umfassenden Emission debütierte die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank am Markt für großvolumige Covered Bonds. Die mit einem Kupon von 1,25 Prozent ausgestattete, hypothekarisch besicherte Schuldverschreibung ist die erste Benchmark-Emission aus Österreich seit September 2012. Vermarktet wurde das Papier zunächst mit 500 Millionen Euro und einer Guidance von 20 bis 22 Basispunkten über Swap-Mitte. Nachdem der von Moody's mit "Aaa" benotete Pfandbrief jedoch nach nur einer halben Stunde bereits zweifach überzeichnet war, wurde das Volumen um 100 Millionen Euro erhöht und der Preis am unteren Ende der Spanne festgelegt.

Spanische Banken hielten sich im April mit Neuemissionen im Benchmark-Segment zurück. Allerdings verdoppelte Bankinter das Volumen einer noch drei Jahre laufenden, hypothkarisch besicherten Cédulas um 500 Millionen Euro auf nunmehr eine Milliarde Euro. Die mit 2,75 Prozent Zins ausgestattete Emission wurde zu einem Preis von 172 Basispunkten über Swap-Mitte platziert. Damit profitierte die Bank von dem günstigen Marktumfeld, denn die ursprüngliche Emission war noch mit einem Aufschlag von 220 Basispunkten platziert worden. Zudem stockte die Banco Popular eine hypothekarische besicherte Cédulas um 100 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro auf. Für das Papier mit einer verbleibenden Laufzeit von sechs Jahren erhalten die Investoren eine Verzinsung von 3,75 Prozent. Seine Abnehmer fand es bei einem Spread von 235 Basispunkten über Swap-Mitte.

Aber auch Institute außerhalb des Euroraums nutzten das Emissionsfenster. So platzierte mit Westpac wieder eine australische Bank einen auf Euro lautenden Covered Bond. Für sieben Jahre sammelte das Institut eine Milliarde Euro ein, die zu 1,375 Prozent verzinst werden. Da die Emission zweifach überzeichnet war, wurde der Spread bei 19 Basispunkten über Swap-Mitte fixiert. Darüber hinaus zählten zwei schwedische Banken zu den Emittenten. Swedbank Hypothek gab einen hypothekarisch besicherten Covered Bond mit sieben Jahren Laufzeit, einem Volumen von einer Milliarde Euro und einem Kupon von 1,125 Prozent in den Markt, dessen Platzierung zu 13 Basispunkten über Swap-Mitte gelang. Ebenfalls einen siebenjährigen Covered Bond mit 1,125 Prozent Verzinsung wurde von

Länsförsäkringar Hypothek begeben. Allerdings war diese Emission mit 500 Millionen Euro nur halb so groß wie das Papier der Swedbank. Nachdem zunächst mit 20 Basispunkten über Swap-Mitte in die Vermarktung gegangen wurde, ließ das große Investoreninteresse eine Absenkung auf 15 Basispunkte zu. L.H.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X