Unternehmen und Märkte

HSH Nordbank mit großen Belastungen

Es ist vor allem die positive Margenentwicklung im Kreditgeschäft, die die HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel, das erste Quartal nicht ganz so negativ abschließen lässt wie erwartet. Aufgrund des als "erfreulich" bezeichneten Geschäftsverlaufs in den Kernbereichen Shipping, Transport, Energy und Immobilien stieg der Ertrag aller Marktbereiche zusammen um rund 40 Prozent auf 417 Millionen Euro (Vorjahr: 299 Millionen Euro). Ebenfalls erfreulich habe sich das kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft entwickelt. Lediglich in den Bereichen Corporates und Private Banking gingen die Erträge im ersten Quartal auf Jahresbasis zurück. Im Segment Real Estate, welches das Finanzierungsgeschäft der Bank im Immobilienbereich sowie die Aktivitäten der Tochtergesellschaft HSH Real Estate AG umfasst, erhöhte sich im ersten Quartal 2009 der Gesamtertrag von 90 auf 111 Millionen Euro.

Der Zins- und Provisionsüberschuss liegt aufgrund höherer Risikoprämien im Kreditgeschäft im ersten Quartal 2009 mit 534 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 435 Millionen Euro. Ein weiterer Grund für den Anstieg des Rohertrags sind gestiegene Erlöse aus Zinsabsicherungsgeschäften für Kunden. Demgegenüber steht eine deutlich höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 424 Millionen Euro, während es im Vergleichsquartal des Vorjahres noch 61 Millionen Euro waren.

Die Summe aus Handelsergebnis und Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich im Berichtszeitraum um rund 170 Millionen Euro auf minus 88 Millionen Euro. Die darin verarbeiteten Belastungen aus dem Kreditersatzgeschäft summieren sich auf 341 Millionen Euro und sind damit höher als geplant.

Der Verwaltungsaufwand ist im abgelaufenen Quartal um rund 13 Prozent auf 214 Millionen Euro gesunken (Vorjahr: 246 Millionen Euro). Der Rückgang verteilt sich mit 14 Millionen Euro auf den Personalaufwand und mit 18 Millionen Euro auf den Sachaufwand. Der Rückgang der Personalkosten ergibt sich im Wesentlichen aus der gegenüber Dezember 2008 um 440 gesunkenen Zahl der Mitarbeiter. 255 Mitarbeiter zählen dabei zur Spielbankengruppe Schleswig-Holstein, die im Geschäftsjahr 2009 nicht mehr zum Konsolidierungskreis zählt.

Das Ergebnis vor Steuern rutschte mit minus 188 Millionen Euro nochmals unter den Vergleichswert des ersten Vorjahresquartals von minus 91 Millionen Euro. Damit war es aber dennoch um rund 60 Millionen Euro besser ausgefallen, als es die Planung der Bank vorgesehen hatte. Im Vorsteuerergebnis enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 28 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 20 Millionen Euro für die Inanspruchnahme und Bereitstellung der Garantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin).

Die Kernkapitalquote inklusive Marktrisikoposition sank gegenüber dem 31. Dezember 2008 von 7,5 auf 6,8 Prozent und die Eigenmittelquote ging von 11,6 auf 10,1 Prozent zurück.

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