Rating kurz notiert

EU will mehr Kontrolle über Ratings

Ratingagenturen sollen nach dem Willen der Europäischen Union (EU) strenger kontrolliert werden. Laut Reuters haben sich die EU-Länder und das Europäische Parlament Ende November darauf verständigt, die Bonitätsprüfer für ihre Notenvergabe stärker zur Verantwortung zu ziehen. Dazu gehört beispielsweise, dass Betroffene leichter gegen die Ratingurteile klagen können. Bisher reklamierten die Ratingagenturen für sich, dass ihre Einschätzungen lediglich Meinungen seien, für deren Folgen sie nicht haftbar zu machen sind.

Darüber hinaus will Europa die Agenturen zu mehr Transparenz zwingen. Auch soll die Notenveröffentlichung strenger geregelt werden. So ist geplant, dass sich die Agenturen vorab festlegen müssen, wann sie Ratings vergeben. Veröffentlicht werden müssen die Beurteilungen aber nach dem Ende der Handelszeiten und auf einer europäischen Plattform.

Im Laufe der Verhandlungen sind jedoch einige der ursprünglichen Forderungen gestrichen oder abgeschwächt worden. Beispielsweise war vorgesehen, dass Bewertungen von Staaten solange auszusetzen sind, wie für diese ein Rettungsprogramm verhandelt wird. Abgeschwächt wurde zudem der Vorschlag, bei Anleihe-Bewertungen eine Rotation der Ratingagenturen vorzuschreiben. Mit dem Inkrafttreten der neuen Regeln wird im Laufe des Jahres 2013 gerechnet.

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