Im Blickfeld

Bausparen am Jangtsekiang

China wird mehr und mehr zum Schwä-bisch-Hall-Land. Nachdem die zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörende Bausparkasse bereits seit 1998 mit einer Repräsentanz in Peking vertreten ist und seit 2004 in Tianjin Bausparverträge verkauft, darf ihre Beteiligungsgesellschaft Sino-German Bausparkasse jetzt in einer weiteren unmittelbar der Zentralregierung unterstellten Stadt ihre Produkte anbieten. Mit einer Fläche so groß wie Österreich und 30 Millionen Einwohnern gilt das zentralchinesische Chongqing als größte Metropole der Welt.

In der Kernstadt von Chongqing mit etwa fünf Millionen Einwohnern werden in der ersten Phase zunächst 60 ausgewählte Filialen des Beteiligungspartners China Construction Bank Bausparverträge vermitteln. Zunächst wird das gleiche Tarifwerk wie in Tianjin angeboten. Später soll jedoch ein eigener Bauspartarif für Chongqing entwickelt werden, da die Metropolregierung das Bausparen mit einem Zuschuss von einem Prozent zusätzlich zum Guthabenzins fördert.

Offensichtlich haben die Haller im stark reglementierten und für ausländische Finanzinstitute schwierigen chinesischen Markt vieles richtig gemacht. Mit Sicherheit passt die Bausparidee aber auch zu den Plänen der Zentralregierung. Diese fördert den Wohnungsbau, um bis 2017 landesweit 36 Millionen Einheiten zu schaffen und mittelfristig 20 Prozent der Stadtbevölkerung in günstige Wohnungen zu bringen. Immerhin drei Viertel der Darlehensmittel der Sino-German Bausparkasse entfallen auf diese staatlichen Wohnungsbauprojekte. L. H.

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