Auslandsmärkte

Bis 2020 steigt der Wohnungsbedarf

Deutschland baut immer noch zu wenig. Nach Einschätzung der LBS Research haben die Baufertigstellungen im Jahr 2011 die Marke von 200000 Wohneinheiten nicht überschritten. Die von den Landesbausparkassen befragten Forschungsinstitute schätzen den Neubaubedarf jedoch weitaus höher. 59 Prozent der Experten, die sich mit den quantitativen Entwicklungen des Wohnungsmarktes beschäftigen, ermittelten, dass für den Zeitraum bis 2020 von 225000 bis 300000 Wohnungen pro Jahr gebaut werden müssten.

Skeptischer sieht dies traditionell das Baseler Prognos-Institut. Nach seiner Einschätzung bleibt der Bedarf bei lediglich 210000 neuen Wohneinheiten. Optimistischer als die Mehrheit der Experten sind das Pestel-Institut in Hannover sowie das Ifo-Institut. Sie sehen den Bedarf bei über 300000 Einheiten.

Die Befragungsergebnisse bestätigen, dass die Entwicklung der Neubautätigkeit auf dem richtigen Weg ist. Bereits im letzten Jahr wurden 228000 Wohnungen genehmigt, deren Realisierung jetzt ansteht. Bezieht man aber demografische und ökonomische Faktoren ein, sind Engpässe nur mit mehr Neubau zu beseitigen. Nach Prognosen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Privathaushalte in Deutschland insgesamt noch bis zum Jahre 2025 weiter steigen. Die Bevölkerungszahl hat sich im letzten Jahr außerdem wegen eines stark gestiegenen Zuwanderungssaldos wieder erhöht. Nicht nur die inzwischen niedrigen Zinsen machen Investitionen in den Wohnungsbau attraktiv. Auch die Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven haben sich verbessert. Die Belebung der Nachfrage macht sich vor allem in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen, aber auch als zunehmender Ersatzbedarf bemerkbar. Vor diesem Hintergrund ist der Schlussfolgerung der LBS Research zuzustimmen, dass in den nächsten Jahren die Neubautätigkeit den tatsächlichen Bedarf nicht decken kann. Ch

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