Bezahlverhalten

Im Ausland häufiger mobil als daheim

Auch bei Auslandsreisen ist Bargeld das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen. 54,3 Prozent der Deutschen bezahlen im Ausland am liebsten in bar, das sind sogar etwas mehr als im Inland (52,6 Prozent). Die langjährige Positionierung der Kreditkarte als Auslandszahlungsmittel macht sich jedoch deutlich bemerkbar: 25,5 Prozent setzen im Ausland primär auf die Kreditkarte, während es im Inland nur 9,4 Prozent sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage unter 1 035 Deutschen, die das Meinungsforschungsunternehmen Innofact im Auftrag von Transferwise durchgeführt hat.

Traveller-Cheques sind offenbar völlig aus der Mode gekommen: Nur noch 2,2 Prozent der Befragten setzen auf dieses Zahlungsmittel. Auch die Bankkarte fristet im Ausland (7 Prozent) ein eher stiefmütterliches Dasein.

Wenig überraschend hängt die Wahl des bevorzugten Zahlungsmittels auch im Ausland vom Betrag sowie den Produkten oder Leistungen ab, die bezahlt werden sollen. In bar gezahlt werden demnach vor allem kleinere Beträge. Bis zu 10 Euro ist Bargeld die klare Nummer eins (53,7 Prozent). Mit zunehmender Rechnungshöhe bröckelt die Dominanz des Bargelds. Etwas weniger als die Hälfte (48 Prozent) zahlen noch Beträge über 10 bis 50 Euro in bar, während 14,4 Prozent dafür ihre Kreditkarte zücken.

Über 50 und bis 100 Euro sind es nur noch 37,2 Prozent, die zu Scheinen und Münzen greifen, während mehr als ein Viertel (26,4 Prozent) auf Kreditkarten setzt. Ab einem Betrag von 100 Euro liegt dann die Kreditkarte vorn (32,1 Prozent gegenüber 30,1 Prozent Bargeld). Über 250 Euro wird der Vorsprung der Kreditkarte (36,7 Prozent) gegenüber dem Bargeld (28,1 Prozent) noch größer.

Vor allem im Hotel verzichten viele auf Bares: Die Hälfte (49,7 Prozent) bevorzugen bei der Hotelrechnung Karten und Co. Bei größeren Einkäufen sind es 40,5, beim Mietwagen 33,6 und im Restaurant immerhin 33,4 Prozent. Dagegen regiert Bargeld noch bei Souvenirs (16 Prozent), Museen (15,8 Prozent) und Taxifahrten (13,5 Prozent).

Das alles ist wenig überraschend, lassen sich doch deutliche Parallelen zum Bezahlverhalten im Inland erkennen. Erstaunlich ist vor allem eine Zahl zum mobilen Bezahlen. Denn im Kleinbetragsbereich folgt das Bezahlen per Smartphone oder Tablet mit 15 Prozent der Nennungen auf dem zweiten Platz gleich hinter dem Bargeld. Das könnte durchaus mit der höheren Verbreitung des mobilen Bezahlens im Ausland zusammenhängen. Denn viele Verbraucher werden zur Nachahmung angeregt, wenn sie andere Kunden mit neuen Bezahlmethoden zahlen sehen. Das kontaktlose Bezahlen in Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür. Vielleicht lässt sich diese Erkenntnis aus dem Bezahlverhalten im Ausland somit als Indiz dafür werten, dass der schon so oft vorhergesagte Durchbruch des mobilen Bezahlens in Deutschland nun doch bald bevorsteht. Red.

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